WordPress verunstaltet HTML-Code

Die vor einigen Monaten erfolgte Implementierung von TinyMCE in WordPress mag mancher ja als nett empfinden – aber dieser “Fortschritt” hat ungewünschte Nebenwirkungen für die Autoren:

Ich bin nicht der Erste, der feststellen muss, dass bei Benutzung des WYSIWYG-Editors der eigene HTML-Code, den man ggf. im HTML-Fenster des Editors einfügt, nicht mehr akzeptiert wird. Eigentlich würde man gern zwischen dem visuellen Editor und dem HTML-Code hin und her wechseln und bei Bedarf den generierten HTML-Code durch eigene Tags und CSS-Vorgaben modifizieren.

Aber nein – das ist seit der WordPress spezifischen Implementierung von TinyMCE nicht mehr möglich – der HTML-Code des Autors wird automatisch verändert und zwar massiv.

DIVs werden z.B. in P-Tags umgewandelt – natürlich bei erheblichen Verlusten im Layout. Generell wird alles auf das Niveau von P-Tag-Formatierung heruntergebrochen. Und das Schlimmste ist, dass der Code von alten, mühsam erstellten Artikel ebenfalls verändert wird, sobald man sie ein einziges Mal zum Bearbeiten öffnet.

Liebe WordPress-Entwickler, ich finde das total unakzeptabel ! Das ist eine grundsätzlich falsche Entwicklung:

Wenn ich in einem Editor eigenen Code einarbeite, muss der unangetastet bleiben. Modifikationen sind höchstens nach Bestätigung eines entsprechenden Vorschlags in einem Dialog akzeptabel, aber nicht als Automatik. Gegen Warnungen bei HTML-Fehlern, bei nicht geschlossenen Tags etc. hat auch keiner was einzuwenden – aber bitte kein automatisches Überschreiben von Code ohne ausdrückliche Erlaubnis des Autors.

Ich lehne diese Bevormundung ohne Vorwarnung total ab ! (Das Gleiche gilt übrigens für den HTML-Editor von Kmail – dort findet dieselbe Art der Code-Manipulation statt – auch dann, wenn man über einen externen Editor geht).

Für WordPress gibt es eine einfache Lösung:

Abschaltung des WYSIWYG-Editors im eigenen Profil, bis sich die WordPress-Entwickler was Vernünfigeres ausgedacht haben!

Nach der Abschaltung hat man zwar TinyMCE nicht mehr zur Verfügung – das ist im Vergleich zum Gewinn der HTML-Freiheit aber nur ein kleines Übel. Sorry, ich finde Tiny MCE toll – aber so sollte man es nicht zum Einsatz bringen.