Remote Druckerverwaltung

Einführung

Durch die diversen Distributionen – in meinem Fall durch Opensuse – ist man bzgl. der Drucker-Einrichtung ziemlich verwöhnt und greift gerne zu graphischen Verwaltungstools. Hat man aber einen laufenden CUPS-Druckerserver erst einmal aufgesetzt, so ist die Druckerverwaltung vom Arbeitsplatz-PC (!) aus über ein Terminal oftmals zeitsparender. Allerdings muss man dann einige nützliche Befehle aus dem CUPS-Umfeld parat haben. Wir stellen auf dieser Seite einige Kommandos aus der täglichen Praxis zusammen.

Aktivieren einer stehenden Druckerqueue auf einem CUPS-Server von einem Remote PC aus

Findet der CUPS-Server einen z.B. über USB angeschlossenen Drucker nicht beim Start, so wird dieser Drucker als “disabled” betrachtet, obwohl die Standard-) Queue für den Drucker noch Jobs entgegennimmt. Auch das Anschalten des Druckers hilft dann – je nach Systemkonfiguration – manchmal nicht. Das USB-Subsystem erkennt den Drucker zwar – CUPS bekommt davon aber ggf. nichts mit. Sitzt man nun an einem Remote-PC, so möchte man gerne die Druckerqueue wieder mit einem geeigneten Kommando aktivieren. Hier helfen für Remote-CUPS-Server die Kommandos

/usr/bin/lpstat
/usr/sbin/cupsenable
/usr/sbin/acccept
/usr/sbin/reject
/usr/sbin/lpadmin

“/usr/sbin/lpstat” liefert Informationen zum Drucker- bzw. Queuestatus (Acceptstatus, Aktivitätsstatus). “/usr/sbin/cupsenable” aktiviert einen Drucker – die Jobs in der Queue werden wieder abgearbeitet. “accept” sorgt dafür, dass die zugehörige Queue wieder Jobs entgegennimmt. Mit “lpadmin” kann man in unserem speziellen Fall beide Kommandos in einem Befehl kombinieren.

Im nachfolgenden Beispiel gehen wir nun auf die Option “-h” ein, die das Arbeiten von der Arbeitsplatzstation auf dem entfernten Server ermöglicht – wenn der Server das gem. Firewall- und cupsd-Konfiguration erlaubt.

Ein Beispiel-Szenario:’

Nehmen wir an, der Server hieße “oxi” und die stehende Queue “oxprinter”. Ferner sei man als Druckeradministrator unter dem Usernamen “pad” auf dem Server mit den entsprechenden Rechten zur Queue-Verwaltung ausgestattet. Der User “pad” sei auch auf dem lokalen PC mit der gleichen UID eingerichtet (oder besser über LDAP zentral verwaltet). Zudem muss der 631 Port auf dem Server für den User “pad” vom Arbeitsplatzrechner aus zugänglich sein. Dies hat man in der Regel schon bei der Einrichtung des CUPS-Servers berücksichtigt. (Die nötigen Einstellungen nimmt man in der Datei /etc/cups/cupsd.conf vor.)

Dann hilft am Remote-Arbeitsplatzrechner folgende Kommandosequenz :

$> su pad
(Passworteingabe)
$> /usr/sbin/lpadmin -h oxi -p oxprinter -E

Man wird dann vom Server mit einer Passwortabfrage konfrontiert, die man entsprechend beantwortet. Danach läuft die Queue (hoffentlich) wieder an.

Die Option “-E” steht dabei übrigens für die Kombination aus “accept” und “enable”;
die Option “-h” steht dabei für “host”;
“-p” erwartet die Angabe der zu aktivierenden Druckerqueue.

Alternativ geht auch folgende Sequenz, wobei wir hier erst eine Abfrage des Acceptstatus der Queues und des Aktivitätstatus eingebaut haben:

$> lpstat -h oxi -a
(Anzeige Acceptstatus aller Printqueues.)
$> lpstat -h oxi -p
(Anzeige Aktivitätsstatus aller Printqueues.)
$> su pad
(Passworteingabe)
$> /usr/
sbin/accept -h oxi oxprinter
(Passworteingabe)
$> /usr/sbin/cupsenable -h oxi oxprinter
(Passworteingabe)

Deaktivieren von Printern bzw. deren Queues:

Das Gegenstück zu “/usr/sbin/cupsenable” ist übrigens “usr/sbin/cupsdisable”. Das Gegenteil von “/usr/sbin/accept” bewirkt das Kommando “/usr/sbin/reject”.

Relevante Dateien:

Lokal: /usr/sbin/lpadmin, /usr/bin/lpstat, /usr/sbin/cupsenable, /usr/sbin/cupsdisable, /usr/sbin/accept, /usr/sbin/reject,
CUPS-Server: /etc/cups/cupsd.conf (zentrale Konfigurationsdatei für den Druckerserver)

Hinweis:
Interessanterweise wird das Kommando “lpadmin” im sonst sehr guten LPI-Buch “LPI LINUX CERTIFICATION IN A NUTSHELL” nicht angesprochen.