Habe in der letzten Zeit auf meinem Opensuse 11.4 keine Samba CIFS-Shares mehr freigegeben. Heute musste ich das jedoch mal wieder tun.
Ergebnis: 1,5 Stunden ging erstmal gar gar nichts. Zwar werden die Shares in “smbtree” und “smbclient” angezeigt, aber ein Versuch, die Inhalte der Share-Verzeichnisse in “smbclient” aufzulisten, endete jedesmal mit
NT_STATUS_ACCESS_DENIED listing \*.
Ebenso schlug das Browsing in Dolphin oder von anderen Rechnern aus fehl.
Natürlich habe ich dann meine Konfiguration geprüft, Passwörter und Rechte gecheckt, meine Zugriffsdaten mehrfach über “smbpasswd” und “pdbedit” upgedated, die Fehlerfreiheit von smb.conf mit “testparm” gecheckt und Zeit in das Studium von Samba-logs investiert. Mein Problem war auch nicht das, dass “/etc/init.d/smb” oder “/etc/init.d/nmbd” nicht gelaufen wären, wie das lt. Internet bei anderen Opensuse 11.4-Usern schon vorgekommen sein muss. Siehe etwa:
http://www.hardwarecrash.de/index.php/faq/software/linux/opensuse/215-opensuse-114-nmbd-startet-nicht
http://forums.opensuse.org/english/get-technical-help-here/network-internet/456049-11-4-samba-wont-run.html
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=6&t=112904
http://forums.opensuse.org/english/get-technical-help-here/network-internet/455677-mount-cifs-issue-opensuse-11-4-a-2.html
Mein Opensuse 11.4 ist zudem auf dem neuesten Stand. Ich war wirklich ratlos.
Dann habe ich meine SMB-Konfiguration auf einem anderen, nicht vollständig aktualisierten Opensuse 11.4-System nachgestellt. Dort lief die Sache anstandslos. Also mussten irgendwelche Paket-Updates bei mir etwas “verschlimmbessert” haben.
Über weitere Hinweise im Internet bin ich dann auf Apparmor als Ursache vieler Samba-Probleme unter Opensuse 11.4 gestoßen. Ich habe dann zunächst geprüft, ob Apparmor bei mir über das Kontrollpanel unter Yast deaktiviert war. Ja, das war es. Dennoch lag der Fehler im Apparmor-Bereich und zwar in irgendeiner perversen Weise, die man als Endverbraucher nicht mehr verstehen kann und will :
Es half nämlich auch nichts, SMB-bezogene Profile aus Apparmor per Yast zu löschen. Einzig und allein
- ein (zweifaches) Anwenden des “Assistenten zum Aktualisieren von Profilen” unter Yast im Bereich Apparmor
- und ein “Zulassen” bei den hochkommenden SMB-relatierten Profilfragen
brachte die Lösung.
Liebe Leute von Novell:
Solche Bugs sind so dermaßen kontraproduktiv und so dermaßen desillusionierend, das man nur noch müde abwinken kann. (Ich habe meiner Frau versprochen, mich über sowas nicht mehr aufzuregen.) So gewinnt man keine Freunde für Linux in Form der Opensuse Distribution und schon gar nicht für Apparmor. Es führt eher zu dem Reflex, dieses Tool gar nicht mehr zu installieren.
Es trägt übrigens wenig zu meiner Beruhigung bei, dass es unter Fedora mit SELinux mal ein ähnliches Problem gab. Siehe etwa die Diskussion und nachfolgenden Beiträge zu http://lists.samba.org/archive/samba/2007-April/130900.html
Ursache für diese Misere ist aus meiner Sicht mal wieder das aktuelle Kernproblem von Opensource: die mangelnde Qualitätssicherung. Man ist als User – und vor allem als Enduser – halt doch immer Beta-Tester. Nun halt mal in puncto Sicherheit. Na toll …..
Links:
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=6&t=113044
http://forums.opensuse.org/deutsch-german/hilfe-und-helfen/installation-administration/458037-opensuse-11-4-samba-probleme-wegen-apparmor.html
http://web.archiveorange.com/archive/v/TDuKzixdvQtYbQQ6CLRH
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=6&t=113221