CPU Kühler Alpenföhn Brocken 2 – Empfehlung für Linux Workstations

ich hatte letzte Woche eine neue Linux-Workstation für eine Kunden aufzusetzen. Dabei kam ein i7-6700K-Prozessor von Intel zum Einsatz. Auf der Suche nach einem passenden Lüfter blieb ich dann beim Brocken 2 (siehe http://www.alpenfoehn.de/cpu-kuehler/brocken-2) hängen; nicht zuletzt aufgrund seines Preises.

Nach ersten Eindrücken möchte an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen:

Ich hatte noch nie so niedrige CPU-Temperaturen in irgendeinem von mir gebauten PC-System ( ca. 32° Celsius CPU-Temperatur im Linux-Normalbetrieb (Lüfter auf 640 U/min; aktive Anwendungen: Libreoffice / Kontact / VMware mit Win7/ 2xKVM mit Linux-Systemen). Im völligen Leerlauf (obwohl es sowas unter Linux ja nicht gibt) erreicht man je nach Umdrehungszahl des Lüfters deutlich unter 26° Celsius; das hängt von der Umgebungstemperatur und in meinem Fall auch von den vorgegebenen Lüfterprofilen des UEFI-Bios ab). Bei leichtem Overclocking und Annäherung an Vollast ergab sich folgendes Bild: 8 CPU-Threads bei 99% führen zu maximal 70&deg Peaks bei ca. 1110 U/min; Celsius bei ca. 22° Raumtemperatur (erreicht durch x-faches Starten von glxspheres).

Der Kühler erfüllt seine Aufgabe also gut – auch wenn man, wie ich, nur die einfache Variante mit einem Lüfter wählt. Der Brocken 2 lässt sich bei Bedarf immer noch auf 2 Lüfter aufstocken.

Aber:
Der Kühler ist mit seinen physikalischen Dimensionen ein wahres Monster! Ich empfehle jedem, die Dimensionsangaben (http://www.alpenfoehn.de/images/Produkte/Abmessungen/AbmessungenBrocken2.pdf)vor einem Kauf genau zu studieren und mit dem Platz im Gehäuse zu vergleichen; die Bauhöhe von 16,5 cm ist mit der Breite des Gehäuses zu vergleichen – und bitte ab CPU-Oberfläche messen! Auch sollte man sich mit dem Abstand des ersten RAM-Steckplatzes vom CPU-Sockel befassen. Ebenso wichtig: Je nach Mainboard liegt der erste PCIE-Steckplatz so hoch, dass es zu einer Kollision mit dem Kühlkörper kommen kann.

Ich kann im Moment nur über das in den Kunden-PC verbaute Board reden: Ein AsRock Z170 Extreme7. Da sind die Abstände in Richtung RAM und PCI-E-Steckplatz gerade so ausreichend – wir reden aber in beiden Fällen über weniger als 1 mm. Das ist bei Platinen mit hohen Lötstellen am ersten PCI-E2.0 x1-Steckplatz bereits kritisch; die Rippen des Kühlkörpers sind da gefährlich nah. Ich habe den PCI-Slot freigelassen. Zwischen der Oberkante des ersten RAM-Moduls (G.Skill D464GB 3200-14 Ripjaws V Black K4 GSK) und dem Kühlkörper ist ein winziger Schlitz gerade noch zu erahnen.

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Aufzupassen sollte man auch bzgl. der Richtung des Luftstroms. In dem vom Kunden vorgegebenen Gehäuse wird Luft von vorne angezogen und nach hinten abgeführt. Der Lüfter sollte dann so verbaut werden, dass er nicht gegen den Luftstrom arbeitet – in unserem Fall musste der Lüfter wie auf der Alpenföhn-Webseite abgebildet ( siehe: http://www.alpenfoehn.de/images/Produkte/Bilder/Brocken2/Brocken2_91.jpg) montiert werden; mit der Blasrichtung in den Kühlkörper-Aufbau hinein.

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(Die gelbliche Farbe in dem von mir gemachten Bild ist nur ein Reflex einer Lampe; der Kühlkörper ist in Wirklichkeit silbern.)

Plus:

  •  + Sehr
    gute Kühlleistung.
  •  + Praktisch unhörbar – auch wenn der Lüfter mal auf Vollast drehen sollte. (Was ich aber bislang trotz Auslastung von 8 Threads bei normalem Luftstrom im Gehäuse und Standard-Lüfterprofil des BIOS noch nicht erzwingen konnte.)
  •  + Der Kühlturm ist gegenüber der CPU leicht nach hinten versetzt ausgerichtet, so dass zum Bereich der der RAM-Steckplätze in der Regel noch etwas Platz bleibt – minimal, aber es reicht.
  •  + Flexibilität im Bereich von etwa einem halben Zentimeters bzgl. der Höhe, in der der Lüfter am Kühlkörper angebracht werden kann (das kann einem bei hohen RAM-Modulen vor Kollisionsproblemen mit dem RAM schützen).
  •  + Aus meiner Sicht preiswert!

Minus:

  • Die großen Dimensionen des Kühlkörpers sind ein Nachteil – das Teil passt mit seiner Bauhöhe sicher nicht in jedes Gehäuse. Auf manchen Mainboards mag es zu Platzproblemen in Richtung RAM oder PCIE-Steckplätze kommen.
  • Der Einbau selbst ist ein wenig hakelig. Bzgl. des Anziehens der Schrauben für die Befestigung des tragenden Gerüsts am Mainboard sollte man ein wenig aufpassen. Im Gegensatz zu den Abbildungen in der Einbauanleitung gilt: Die Klemmen für den Lüfter sind seitlich (!) und nicht oben/unten am Kühlkörper zu befestigen!

Viel Spaß ansonsten mit diesem CPU-Kühler, der im Gegensatz zu einem Alpenföhn Wärme nicht zu- sondern abführt !