Orange – eine Farbe mit Flecken

Vor kurzem waren wir in Frankreich. Dort gibt es auch einen DSL-Provider, der sich einer bestimmten Farbe verschrieben hat. Die Freunde, bei denen wir zu Besuch waren, haben sich den Luxus geleistet, in ihrer Ferienwohnung einen DSL-Anschluss dieses Providers zu installieren.

Wir fanden das ganz toll – den Laptop raus, Linux anwerfen, Emailen und Surfen ……. – dachten wir.

Aber nein – mit Verwunderung mussten wir feststellen, dass die von uns vorgegebenen DNS-Server nicht akzeptiert wurden. Port 53 funktionierte nur für die DNS-Server dieses Providers. Noch viel interessanter wurde es dann bei Mails – der Port 25 ist für alle Server außer den eigenen SMTP-Servern des Providers geblockt. Hinzu kam die Erfahrung unserer Freunde, dass es nicht möglich war, eine verschlüsselte VPN-Verbindung zu ihrer Firma aufzubauen. Bei einem anderen Provider funktionierte dies dagegen ohne weiteres und auf Anhieb.

Im Internet fand ich dann den Hinweis, dass dieser Provider zumindest das Blockieren des SMTP-Ports für andere Server ohne Benachrichtigung an die eigenen Kunden durchgeführt hat. In diversen Foren gab es hierzu bereits hitzige Debatten.

Warum diese Eingriffe und die Begrenzung der Freiheit des Anwenders? Angeblich, um die Spamflut, durch die der französische Provider anscheinend besonders betroffen war, besser in den Griff zu bekommen. (Als ob es dazu nicht andere Methoden gäbe … ) Warum dann aber keine offizielle Ankündigung in diesem Sinne? Warum sich den Hass vieler internationaler Geschäftsleute zuziehen, die über ihre eigenen SMTP-Server operieren wollen oder müssen?

Interessant ist, dass der besagte Provider fest in der Hand der französischen Telekom und damit des Staates ist. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt …. zumal nach den kürzlichen Erfahrungen mit anderen großen nationalen Telefongesellschaften …..