Wegen aktueller Erfahrungen bei einem Kunden möchte ich ein Thema ansprechen, das man nicht oft genug betonen kann :
Wenn man eigene Web-Services wie z.B. Formulardienste oder Pflegeapplikationen mit PHP und dabei auch noch objektorientiert entwickelt, dann lohnt es sich unbedingt, hierbei so vorzugehen, dass die
- grundlegenden Datenbank-Strukturen (Tabellen, Felddefinitionen, Master-Detail-Relationen),
- essentielle Elemente der Datenprüfung/-Validierung,
- Objekte für die Repräsentation von Webformularen,
- Objekte der Datenbankinteraktions-Schicht und
- die darüber liegenden Pflegeapplikationen
auf der Basis von sog. zentralen “Datenschemata” quasi generiert werden. Dabei kann man sogar Vorgaben für die Repräsentation von Master-Detail-Relationen integrieren.
Natürlich ist der Aufbau entsprechender eigener Frameworks mühsam – aber es lohnt sich nach unserer Erfahrung schon ab dem zweiten Projekt.
Die zentrale Idee ist die, dass man sich ein “Framework” so aufbaut, dass durch die programmtechnische Auswertung von vorgegebenen “Datenfeld-” und “Validierungs-” Beschreibungen (“Schema”)
- sowohl die benötigten Datenbank-Tabellen generiert
- als auch zugehörige Pflegeapplikationen in einem “Rutsch” (durch reines Kopieren von Dateien) bereitgestellt werden können.
Die entsprechenden Objekte müssen so “intelligent” sein, dass sie aus der vorgegebenen Datenstruktur-Information des “Schemas” die richtigen Schlüsse ziehen : D.h., dass sie die benötigten SQL-Statements und Validierungsstatements innerhalb der Pflege- und Applikationslogik und die zugehörigen Web-Formulare dynamisch aufbauen, wobei Sie immer gleiche Klassendefinitionen heranziehen.
Salopp ausgedrückt folgt man dabei der Devise: “Gib mir deine Datenstruktur und ich gebe dir eine erste komplette Pflegeapplikation auf der Basis eines universellen Model-View-Controllers und einer universellen Datenbank-Interaktionsschicht an die Hand.” PHP ist für den Aufbau solcher Frameworks aus unserer Sicht seit PHP5.2 geradezu ideal geeignet.
Baut man die Pflegefunktionalität selbst modular in Funktionalklassen auf, so verschafft man sich gleichzeitig die Basis für komplexere und spezialiserte Business-Applikationen, denen man dann Schema-Objekte übergibt. Aus der Schema-Information werden dann nach Bedarf automatisch Objekte für die Repräsentation einzelner Datensätze oder ganzer Listen von Datensätzen generiert. Die Interaktion mit der Datenbank tritt dann für die Business-Logik in der Regel fast völlig in den Hintergrund.
Bei Erweiterungen um Felder ändert man primär das entsprechende “Schema” und schon läuft die erweiterte Applikation – vorbehaltlich inhaltlicher Erweiterungen der Business-Logik. Es liegt auf der Hand, dass sich die anfängliche Mühe bei der Erstellung “schemabasierter” Frameworks schnell lohnt.