USB-Multicard Reader für Linux

Meine Erfahrungen zu zwei Multicard-Readern, mit denen ich unter Opensuse zu tun hatte:

1. USB 2.0 Multicard Reader von Equip
Der von mir ausprobierte Card Reader wird zwar grundsätzlich erkannt – der Befehl “lsusb” zeigt folgendes Device an :
Bus 008 Device 002: ID 0d8c:5200 C-Media Electronics, Inc. Mass Storage Controller(0D8C,5200)

Das Einstecken einer SD oder Flash-Card bewirkt jedoch rein gar nichts. Ich habe ca. einen halben Tag versucht, Tipps im Internet auszuprobieren. Ohne Erfolg.

Mein Fazit: Dieser Reader ist nichts für Linux. Finger weg davon! Siehe auch
http://www.qbik.ch/usb/devices/showdev.php?id=4469

2. USB 2.0 Multicard Reader von Kingston 19-in-1
Dieses Gerät (Bus 008 Device 004: ID 11b0:6148 ATECH FLASH TECHNOLOGY) funktionierte bei mir auf Anhieb. Unter KDE 4.2 werden beim Einstecken von Flash- oder SD-Cards die USB Mass Storage Module wirksam und die Flashcard wird automatisch als SCSI-Device gemountet – in meinem Fall als /dev/sdc1. Das entsprechende Mountverzeichnis wird bei Suse (je nach Datenträgerbezeichnung) unter dem Directory /media/ angelegt und ist dort leicht zu finden.
Anmerken möchte ich auch, dass die Transferraten des Kingston Multicard-Readers sehr gut sind – jedenfalls besser als die des Equip-Geräts unter Windows XP.
Also : Den 19-in-1 Reader von Kingston kann man nach meinen Erfahrungen problemfrei unter Linux einsetzen.

Opensuse 11, sensors und IT8720

Wer sich – wie ich – ein neueres Board beschafft hat, wird u.U. feststellen, dass die HW-Sensoren ein Kernelmodul zur Unterstützung der  ITE 8720 Super IO Sensors benötigen. Opensuse 11.1 liefert für den 2.6.27-Kernel allerdings nur ein älteres IT87-Modul, das für die neueren Chipsätze nicht ausreichend ist.

Netterweise gibt es ein paar Kollegen, die sich die Mühe gemacht haben, die für den Kernel 2.6.29 bereits erstellten Module auf den älteren Kernel zurückzuportieren und entsprechende RPM-Pakete für den aktuellen Stand des SuSE-Kernels bereitzustellen.
Hier wird man im Internet fündig :

http://forums.opensuse.org/hardware/410081-sensors-ite-it8720-not-working.html

http://download.opensuse.org/repositories/home:/Akoellh/

Das erweiterte IT87-Kernelmodul funktioniert prächtig und kann nach “sensors-detect” in der Datei “/etc/sysconfig/lm_sensors” eingetragen werden – in meinem Fall lauten die Einträge:

MODULE_0=”coretemp”
MODULE_1=”it87″

Natürlich kann man unter Yast2 auch den sysconfig-Editor verwenden. Das entsprechende Startup-Skript “lm_sensors”, das diese Einträge nutzt, findet man natürlich unter “/ect/init.d”.

Vielen Dank an Akoellh !

GA EP45 Extreme mit 8 GB

Unter Linux lohnt sich ein großer Hauptspeicher, wenn man viel mit einer oder mehreren virtuellen Maschinen arbeitet. Eine unserer neuen Arbeitsstationen basiert auf einem Gigabyte Board, dem “GA EP45 Extreme”. Wir wollten dieses Board mit 8GB Hauptspeicher bestücken und zwar Modulen von Corsair (Dominator PC2-8500 C5 1066 Mhz, 2GB pro Speicherriegel).

Als CPU kam ein Intel Q9550 Quadcore zum Einsatz (2,83 GHz). Die Speicherbänke waren durch 4x 2GB-Speicherriegel voll besetzt. Installiert werden sollte Opensuse 11.1, 64Bit.

Die Dominator-Speicherbausteine von Corsair sollen theoretisch mit einer 5-5-5-15 T2 Taktung bei 2.1V DRAM Spannung mit 1066 MHz laufen. Eine entsprechende Einstellung im BIOS des Boards (man muss das DRAM Profil 2 wählen und die Spannung auf 2.1 Volt hochsetzen) führte bei uns aber trotz mehrstündigen Anläufen und unterschiedlichen BIOS-Einstellungen nicht zum Erfolg. Hier kommt man über das BIOS nicht hinaus – der Versuch, Opensuse zu installieren scheitert umgehend.

Mit RAM-Profil 1 (einer seltsamen Taktung die 800 MHz entspricht) und der Standardspannung von 1.8V kann man zwar eine Installation beginnen. Es ergeben sich aber immer wieder Schwierigkeiten und Instabilitäten schon während der Installation von Opensuse 11.1. Diese Instabilitäten legen dann die graphische Installationsroutinen von Opensuse lahm oder führen zu Abbruch der Installation mit Fehlermeldung. Sehr frustrierend, wenn man nach Installation von 2GB Software schließlich doch havariert!

Die erste wirklich stabile Einstellung mit 8GB war folgende:

Bus 333 MHz. Faktor CPU 8,5. (8+0.5 im Bios)
DRAM: Profile 2 5-5-5-15 bei einem Bus-Faktor von 2.4 ! Dies entspricht einem reduzierten Betrieb mit 800 MHz.
DRAM-Spannung 2.1 Volt (ging aber auch mit 1.9 V).

Damit haben wir uns aber nicht zufrieden gegeben.

Nach ein paar weiteren Versuchen fanden wir nämlich heraus, dass das Board mit nur 4 GB (also nur zwei besetzten Bänken) auch mit Profil 2 und dem Faktor 3.5 für 1066 MHz halbwegs stabil lief. Es funktionierte nur nicht bei Vollbesetzung der Speicherbänke im Dual Channel Mode !

Die Wurzel des Übels lag letztlich in der BIOS -Version F3 des Boards. Ein Update auf die BIOS-Version F7 und später Version F8 brachte endlich das gewünschte Ergebnis:

* Profil 2 für 1066 MHz (Bus-Faktor 3.5)
* DRAM-Spannung 2.06Volt (das Board neigt zu höherer realer Spannung – gemessen wurden bei dieser Einstellung faktische 2.11 Volt !)
* 8 GB Vollbesetzung

und alles voll stabil! Auch nach tagelangem Betrieb von Opensuse 11.1 keine Stabilitätsprobleme. Übrigens bislang auch keine Temperaturprobleme.

Wir freuen uns nun auf unser neues Arbeitsgerät !

3ware 9650SE und Opensuse 11.1

Bei der Bestückung neuer Workstations steht man immer wieder vor der Frage, welchen Hard-Disk Controller man unter Linux einsetzen soll. Wir haben gute Erfahrungen mit Controllern von 3ware. Wir hatten bislang sowohl die Controller der 7500er-Serie als auch den 9500S-Serie mit gutem Erfolg und unter Opensuse ohne Treiber-Probleme im Einsatz.

Wir können nun berichten, dass auch folgende Kombination aus Hard- und Software hervorragend zusammenarbeitet:

  • Mainboard “GA EP45 Extreme” bzw. “GA EP45T Extreme” (mit 8GB DDR2 bzw. 8GB DDR3 RAM)
  • Intel Quadcore 9550
  • 3ware SATAII 9650SE mit 2 Raid 1 Arrays (Samsung 1TB Platten)
  • 64 Bit Opensuse 11.1 für x86_64 mit Kernel 2.6.27.19-3.2-default

Der Plattendurchsatz kann nur als sehr gut bezeichnet werden. Der mit Opensuse 11.1 und Kernel 2.6.27.19-3.2-default mitgelieferte 64Bit -Treiber ist zwar nicht auf dem allerneuesten Stand, funktioniert bei uns bislang aber ohne Probleme. (Wir müssen dazu aber einschränkend anmerken, dass wir nur Raid 1 Arrays fahren.)

Schön ist auch, dass der 9650Se Controller ehemalige Raid-Arrays des 9500S Controller anstandslos einbindet, wenn die Arrays auf SATA II Platten angelegt wurden. Das erleichtert den Transfer von Daten beim Aufbau neuer Arbeitsstationen erheblich. Zur Vorsicht lege man natürlich dennoch ein Backup aller Daten an, bevor man Platten-Arrays von einem zum aderen Controller umzieht !

Als Tools haben wir das CLI und 3DM2 aus dem 9.5.1.1 Software Kit installiert (ohne das von Opensuse gelieferte Treibermodul auszutauschen).

Ein Hinweis sei bzgl. der 3DM2-Installation angebracht :

Der von 3ware ausgelieferte Installer läuft auf einem 64Bit-System nicht, wenn 32 Bit Java-Pakete oder das “java-1_6_0-openjdk” RPM installiert sind.

Fehlermeldungen ( z.B. nach Absetzen von “./setupLinux_x64.bin -console” auf einem x-term: )

Initializing Wizard….
Launching wizard…

The wizard cannot continue because of the following error:
could not load wizard specified in /wizard.inf (104)
WARNING: could not delete temporary file
/tmp/ismp001/1535915
WARNING: could not delete temporary file
/tmp/ismp001/9361692

Lösung:

Hier hilft eine kurzzeitige Deinstallation der Java-Pakete. Nach der Deinstallation von Java installiert man dann problemfrei 3DM2. Im Anschluss reinstalliert man die Java-Pakete erneut. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das herausgefunden habe (es gibt einen ziemlich versteckten Hinweis in der Wissensdatenbank von 3ware).

Der Support von 3ware hat mich zusätzlich auf einen noch in Entwicklung befindlichen Installer unter der Adresse http://3ware.com/support/downloadnew.asp
hingewiesen. Dieser läuft nun komplett graphisch ab und funktionierte bei mir denn auch trotz installierten Java-Paketen !

Viel Spaß weiterhin mit 3ware !

Nvidia Beta Treiber 180.06

Dieser Treiber ist aus meiner Sicht (trotz Beta-Status) für KDE4-Neugierige (und nicht-produktive Linux-Umgebungen) empfehlenswert.
Es verschwinden nämlich wie von Zauberhand eine Reihe von KDE 4 – Problemen, u.a.:

  • Artefakte auf den Taskbars beim Einsatz von GTK-Applikationen
  • Fehler bei der Darstellung von transparenten Objekten auf Webseiten in Konqueror

Geschwindigkeitseinbußen oder Instabilitäten habe ich unter KDE 4.2 Beta mit Compiz auf einem Opensuse 11.0-System (x86_64) bislang nicht feststellen können.