Eclipse Photon unter KDE Plasma – Dark Scheme unter Opensuse Leap 15 nicht mit dem Default-GTK3-Design kombinieren

Eclipse Photon ist es wert, zumindest testweise installiert zu werden. Ich habe das neulich unter Opensuse Leap 15 und KDE Plasma getan. Im Vergleich zu Eclipse Oxygen finde ich das Zusammenspiel mit GTK3 unter KDE Plasma inzwischen relativ zufriedenstellend.

Was mich allerdings weniger begeistert, ist z.B. die verschlechterte Performance der Content Assist Funktionalität. (Nachtrag 26.09.2018: Gilt so nur für die “R”-Version, aber nicht mehr für die neue September-Version; tarball “eclipse-php-2018-09-linux-gtk-x86_64.tar.gz”). Auch der Start von Eclipse für PHP mit PDT ist z.Z. erstaunlich langsam; zumindest phasenweise wird dabei offenkundig nicht auf Multithreading gesetzt. Da bleibt wohl nur, auf Updates zu hoffen.

Es gibt aber auch optische Punkte, die beim Einsatz des GTK3-lastigen Eclipse Photon zumindest unter KDE Plasma nicht zufriedenstellend sind: Der eine betrifft die Skalierung der Icons in den Menüleisten – hier gibt es anscheinend grundlegende Probleme mit dem Zusammenspiel der aktuellen SWT-Komponenten mit KDE Plasma. Dazu wurden bereits mehrere Bug-Meldungen verfasst, deren Aussagen ich nur bestätigen kann: Eine GTK-Skalierung funktioniert unter KDE Plasma weder über Environment-Variablen, noch über Einstellungen in der eclipse.ini wie erwartet. Siehe etwa https://bugs.eclipse.org/bugs/show_bug.cgi?id=536542. Auch hier hilft nur Warten und Tee trinken.

Ein anderer wunder Punkt ist die Kombination des Dark Scheme mit SWT-gesteuerten Oberflächenelementen, wie sie etwa in vielen Eclipse Dialogen zum Tragen kommen. In meinem Alter halten die Augen nicht mehr so lange durch wie früher; muss man mehrere Stunden am Tag entwickeln, ist man froh über einen dunklen Bildschirm-Hintergrund. Also habe ich bei mir das Dark Scheme aktiviert.

Leider erwiesen sich dann Checkboxen und Radioboxen in einer Vielzahl von SWT-gesteuerten Dialogen unter Opensuse Leap 15 mit KDE Plasma als kaum erkennbar. Das betraf einerseits “Preference”-Dialoge, andererseits aber auch “Remote System”-Dialoge, u.a. für den Export von Files auf Remote-Systeme. Letzteres ist für die praktische Arbeit wirklich ein Dilemma:

Auf einem hochauflösenden 2K bis 4K-Schirm wird das zum Problem. Aus einiger Distanz lässt sich der Checkbox-Haken kaum erkennen. Vieles lässt sich über die Eclipse Preference-Seiten ja einstellen und korrigieren, aber gerade das nun mal nicht.

Dieses Problem lässt sich aber Gott sei Dank lösen. Man muss nur wissen, dass die Lösung nicht innerhalb von Eclipse sondern bei den Einstellungen für das GTK-Design unter Plasma zu suchen ist. Als GTK-Design hatte ich nach dem Upgrade auf Leap 15 bislang die Opensuse-Einstellung “Default” belassen. Das führt zu den dargestellten Problemen.

Unter KDE Plasma hilft es dann, das Dark Scheme von Eclipse mit dem “Breeze”-Design oder dem “Adwaita-Design” für GTK3-Anwendungen zu kombinieren. Die entsprechende Einstellungen nimmt man unter
“systemsettings5 >> Erscheinungsbild >> Anwendungs-Stil > > Gnome Anwendungs-Stil (GTK)”
vor.

Mit Breeze erhält man folgende Darstellung:

Adwaita liefert folgendes:

Breeze und Adwaita als GTK3-Designs (unter KDE Plasma) machen die Steuerungselemente in den Eclipse Dialogen also viel besser erkennbar! Ich hoffe, dem einen oder anderen, der Eclipse unter KDE mit dem Dark Scheme einsetzen und sich nicht die Augen verderben will.