KDE 4.6 Beta2 – oder Alpha preview ?

No risk – no frustration ……

Also ich gebe jetzt auf. Es ist ein Chaos mit KDE 4.6 Beta 1/2 – zumindest in den variierenden RPM-Zusammenstellungen, die Opensuse sukzessive im KDE Factory Repository angeboten hat.

[
Nachtrag 18.12.2010:
Hier muss ich präziser sein: Gemeint ist das Factory Repository im DISTRO-Zweig, also:
http://download.opensuse.org/repositories/KDE:/Distro:/Factory/openSUSE_11.3
In anderen “Factory”-Repositories – wie etwa dem im UNSTABLE-Zweig – mag sich ein anderer Stand widerspiegeln, aber man kann als normaler User ja nicht alles aus- und durchprobieren.
]

Der dauernde Zwang zu immer neuen Experimenten und neuen Konfigurationsanläufen aufgrund variierender Fehler kostet mich einfach viel zu viel Zeit. Ich gehe jetzt zurück zu KDE 4.5.3 und lasse das Ausprobieren von KDE 4.6 erst mal sein … so interessant der Blick auf einen breiteren Akonadi-Einsatz auch war.

Ein paar Gründe:

  • Akonadi, Kmail und IMAP in der Kombination mit Nepomuk/Virtuoso-t kosten zuviel CPU-Zeit (never ending indexing story)
  • Akonadi und OX 5 Ressourcen (Kalender, Adressbuch) arbeiten nur mangelhaft oder gar nicht zusammen. Eine simple Verbindung zum OX-Server wie in KDE 4.5 funktioniert nicht mehr und endet mit Fehlern. Eine manuelle Verbindung zum OX Adressbuch geht nur über LDAP. Die Anbindung des Kalenders nur manuell über eine webdav.ical – Verbindung. Aber auch dann nur lesend ….
  • Man kriegt nach neuen KDE-Updates die Sache oft nur wieder zum Laufen, indem man die rc-Konfigurationsdateien löscht und die Akonadi-Ressourcen komplett neu aufsetzt.
  • Zwischenzeitlich funktioniert dann mal die automatische Adressvervollständigung beim Schreiben von Mails nicht mehr.
  • Dann werden seit einem der letzten Updates die FORM-Felder in Mails nicht mehr gefüllt, wenn man in der Kmail Identity beim eigenen Namen einen Dr. mit einem Punkt (also Dr. Moenchmeyer) einträgt. Lässt man den Punkt weg (Dr Moenchmeyer), wird die FROM-Information in der Mail wieder wie gewohnt angegeben. (Ist im Unstable-Zweig gem. der Entwickler so aber nicht mehr nachweisbar …)
  • Seit einer der letzten Versionen funktionieren Programmicons, die man in die KDE Fußleiste zieht, nicht mehr.
  • Amarok ist seit einem “Update” heute nicht mehr in der Lage, die lokale Musik-Sammlung einzulesen oder upzudaten – es werden Null Songs angezeigt, obwohl vor dem Update noch ca. 1500 vorhanden waren.
  • Dann bietet Opensuse heute zweimal Updates im KDE-Factory-Repository an – und das zweite “Update”-Angebot beinhaltet dann KDE-PIM-Versionen aus der 4.4er- bzw. 4.5er-Zeit (genauer Kontact 4.4.8). (Offenbar hat auch Suse die mitbekommen, dass Kontact und Akonadi unter KDE 4.6 Beta doch noch massive Probleme haben.) Leider funktioniert nach dem Downgrade dann das “alte” Akonadi nicht mehr richtig mit OX 5 Adressbüchern zusammen und es kommt zu Segmentation Faults.

Damit kann ich nicht arbeiten. Das artet in alpha-Testing aus. Als Anwender ist es mir letztlich auch egal, wer an dem Kuddelmuddel schuld ist.

Fazit
Leuten, deren Zeit für Experimente begrenzt ist und die sich in der Weihnachtszeit nicht laufend ärgern wollen, empfehle ich jedenfalls: Im Moment Finger weg von KDE 4.6 Beta und mindestens noch 2 Monate bis zu einem neuen Anlauf warten.

Nachtrag – 23.03.2010
Ich benutze inzwischen Opensuse 11.4 sowhl auf meinem Desktop als auch Laptops zusammen mit KDE 4.6.1 aus dem Opensuse Factory Repository für KDE. Dort ist Kontact allerdings in der Version 4.4.10 enthalten. In dieser Kombination funktioniert alles relativ gut (weil Akonadi offenbar nicht für den IMAP-Betrieb zwischengeschaltet ist. Kmail hat die Version 1.13.6 – also kein Kmail 2.x !). Auch hier muss man aber bzgl. des Adressbuchs die schon früher
beschriebenen Verrenkungen betreiben.

KDE 4.6 Beta, K3b, Kmail, Akonadi, virtuoso-t, OX5

No risk no fun ! Dachte ich und habe mir mal KDE 4.6 Beta auf einem meiner Opensuse 11.3 Systeme installiert. Aus drei Gründen war das für mich ein interessantes Experiment :

  1. Weil unter KDE 4.5.2, KDE 4.5.3 K3b nicht mehr funktionierte und ich gemäß der Einträge bei den entsprechenden KDE-Bugs aber die Hoffnung bekam, es könne nun wieder laufen.
  2. Weil unter KDE 4.6 das Akonadi-Subsystem nicht mehr nur für das Adressbuch sondern auch für die Verwaltung der Mailordner zuständig wird. Hier ist das Wechselspiel mit IMAP-Systemen interessant.
  3. Weil Akonadi auch mit den Kalender-Ressourcen eines Open-Xchange 5 Servers zusammenarbeiten sollte.

Um es vorweg deutlich zu sagen: Solche Experimente mit Beta-Systemen wie zu Punkt 2 sollten keine produktiven IMAP- oder OX-Server einbeziehen, sondern nur Server, die Kopien der eigentlichen IMAP-Mail-Ordner und Kalenderdaten beinhalten! Zur Not richtet man sich einen IMAP-Testserver halt auf einem Laptop oder einem virtuellen System ein. Bei OX5 oder OX6 ist das zugegebenermaßen schon schwieriger.

Zu Punkt 1 – K3b:

K3b läuft unter Opensuse 11.3 und KDE 4.6 wieder – allerdings nur mit den letzten K3b RPM-Paketen 2.0.1-44.1 im Opensuse Factory Repository. Eine CD habe ich mal testweise gebrannt – das lief ohne Probleme. Genauer getestet habe ich das Brennen von unterschiedlichen Medien (DVD+-R, DVD+RW, etc. aber noch nicht. Das Rippen von CDs läuft mit der aktuellen Version aber wie gewohnt. Anzumerken bleibt: Die aktuellen RPMs von Packman 2.0.1.pm.2.26 laufen nicht. (Vermutlich wegen der erfolgten Änderungen im HAL-Bereich)

Zu Punkt 2 – Kmail, Akonadi, IMAP – und die problematische Wirkung von Filtern :

Die Verwaltung von Mailordnern durch Akonadi stelle ich mir persönlich als eine komplexe Angelegenheit vor. Im Besonderen dann, wenn die Mailordner auf einem IMAP-Server liegen und die Filterung von Mails (Spam und andere Filter) aber lokal unter KDE’s Kmail erfolgt. Ich habe auf meinem Desktop-System eine ganze Reihe von Filtern eingestellt. Nicht nur zum zusätzlichen Filtern von Spam, der auf dem Server nicht erkannt oder zu vorsichtig behandelt wurde, sondern auch themen- und kundenbezogene Filter.

Für mich als Anwender stellt sich doch die Frage, wie der mindestens zweistufige Weg der Filterung von Kmail über die Akonadi-Maschinerie hin zum IMAP-Server abläuft. Kmail als Frontend zu Akonadi initiiert die Filterung und als Reaktion werden dann ggf. Verschiebungen von Mails aus dem Posteingangsordner hin zu anderen Ordnern durchgeführt. Das Ergebnis muss sich zunächst auf dem lokalen Akonadi-System und dessen Abbildung der Mailordner niederschlagen. Die vorgenommenen Ergebnisse der Filteraktionen wie Löschungen im Ursprungsordner und entsprechende Neuzugang in definierten Zielordnern müssen ja aber auch periodisch zwischen Akonadi und dem IMAP-Server abgeglichen werden. In einer solchen Verarbeitungskette – MUA-Client <> Akonadi (als zwischengeschobenes zentraler Puffer) <> IMAP-Server – eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten für Fehler.

Meine Erfahrungen waren entsprechend :
Die Migration der vorhandenen Mail-Ordner aus dem alten Kmail hin zu Akonadi ging grundsätzlich ohne Probleme vonstatten. Es dauerte allerdings etliche Minuten, da unsere Mailordner mehrere Gigabyte umfassen. Die Zeitdauer für die Migration war aus meiner Sicht absolut OK. Probleme verursachten dann aber die bereits konfigurierten Mail-Filter aus meiner KDE 4.5.3-Kmail-Version. Diese fingen nämlich beim Füllen meiner doch zahlreichen Mailordner an zu wirken – und zwar nicht in der gewohnten Weise. Es wurde in andere lokale Ordner verschoben, die begonnen Filtervorgänge schluckten
enorm viel CPU-Zeit, die Kmail-Oberfläche kam letztlich zum Stillstand und war nicht mehr bedienbar …. Ursache war hier vermutlich, dass viele Mailordner im Zuge der Migration gleichzeitig neu befüllt wurden.

Kurzum:
Die Filter verursachten zeitversetzt und im Nachgang zum eigentlichen Migrationslauf zunächst ein ziemliches Chaos und ungewohnte Verschiebungen in lokale (!) Spam- und Trash-Ordner. Offenabr war ein teil der alten Konfiguration – nämlich die Festlegung der Zielordner – verloren gegangen. Nun ließen sich die laufenden Filterprozesse wegen des Stillstands der Kmail-Oberfläche leider auf konventionellem Wege auch nicht mehr aufhalten. Ein Killen der entsprechenden Prozesse, ein Löschen der Konfigurationsdatei kmail2rc und ein Neustart verhalfen mir schließlich zu der Möglichkeit, meine Filter zu entfernen und komplett neu anzulegen. Danach verhielt sich Kmail ruhiger und ließ sich fast (s.u.) normal bedienen. Die fälschlich verschobenen Mails habe ich dann wieder in ihre Ursprungsordner einstellen können.

Ich kann daher jedem, der größere Mailordner sein eigen nennt, nur raten, vor einem Umstieg auf das neue KDE und sein Kmail alle eingerichteten Filter zunächst mindestens zu deaktivieren, wenn nicht gar zu löschen – und sie erst im Nachheinein neu einzurichten.

Aber auch dann bereiten die lokalen Filter in Kmail noch weitere Probleme:

Im Gegensatz zu früheren Kmail-Varianten werden nämlich alle auf dem IMAP-Server für das Löschen markierte – aber im IMAP-System aus den Ursprungsordnern physikalisch noch nicht gelöschte Mails – erneut in den Mail-Ordnern von Kmail angezeigt (in grauer Schriftfarbe). Regeln zur Kompaktifizierung der IMAP-Ordner – sprich zu einem sofortigen Löschen von Mails in den IMAP-Ordnern auf dem Server – sind bei mir deaktiviert. Mails werden daher auf dem IMAP-Server bei Lösch- oder Verschiebe-Vorgängen in ihrem Ursprungsordner nur zum Löschen markiert. Die eigentlichen Löschungen laufen dann am IMAP-Server zwar periodisch, aber mit deutlichem zeitlichem Abstand. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, von der die User an ihren Clients (wie dem alten Kmail) normalerweise gar nichts mitbekommen.

Aus der Anzeige der zum Löschen markierten Mails in Kmail lässt sich schließen, dass Akonadi beim Filtern und Verschieben der Mails in neue Ordner also mitbekommt, dass die verschobenen Mails auf dem IMAP-Server noch im Ursprungsordner vorhanden sind – wenn auch mit geändertem Status. Nun wirkt sich das leider negativ auf die Filter in Kmail aus. Die Filter bewerten die markierten Mails offenbar als neu eingegangene (möglicherweise wegen der Statusänderung) und filtern sie deshalb auch erneut. Obwohl sie ja schon früher behandelt und in andere Ordner verschoben wurden. Und das setzt sich dann so fort ….

Ergebnis:
Nach einigen periodischen Abgleichen zwischen Akonadi und dem Imap-Server wächst der Inhalt in Trash oder Spam-Ordnern linear an. Mit immer den gleichen Dateien. Das ist im Produktivbetrieb ein Desaster. Als Anwender kann man hier das Gesamtsystem nur so einstellen, dass bei der Löschung/Verschiebung einer Mail aus einem Ordner durch eine Kmail-Aktion auch eine sofortige Löschung der Mail in ihrem Ursprungsordner auf dem IMAP-Server vorgenommen wird. Das ist zumindest riskant. Oder man muss die Filter um sehr spezielle Einstellungen und Kriterien erweitern – was man vom normalen User nicht verlangen kann.

Die Lösung aus meiner Sicht wäre eine andere Behandlung von Mails, die auf dem IMAP-Server zum Löschen markiert sind, in Akonadi wie in der Anzeige und den Filter-Routinen von Kmail.

In der jetzigen Form ist das Kmail/Akonadi-Verhalten im Zusammenspiel mit IMAP-Servern zwar schon erstaunlich stabil und auch die Migration der Mailordner zu Akonadi-Ressourcen funktioniert im Kern schon richtig. Aber die Behandlung von Mails, die aufgrund von Client-Aktionen auf den IMAP-Servern zum Löschen vormarkiert werden, muss für den produktiven Einsatz geändert werden.

Hinzu
kommt ein weiteres Problem, dessen Ende ich auf meinem Versuchssystem noch nicht absehen kann. Mindestens am ersten Tag der Umstellung fraß der “virtuoso-d”-Prozess mit führendem Abstand die allermeiste CPU-Zeit auf meinem System (in Form von nice-Last). Ursache ist die Indizierung von Mails durch Nepomuk mit Virtuoso als Backend (virtuoso-t ist wohl ein zugehöriger Datenbank-Prozess).

Dabei war die Konkurrenz um die Prozessorzeit keineswegs gering – auf zwei von 4 CPU-Cores habe ich andauernd unter VMware auf einem virtuellen Windows-System gearbeitet. Normalerweise würde VMware die meiste CPU-Zeit beanspruchen. Bei KDE 4.6 Beta war es bislang aber der Prozess “virtuoso-d”. Er verbrauchte doppelt soviel CPU-Zeit wie VMware – und zwar im bereich mehrerer Stunden. Das ist wirklich viel!

Ob das daran liegt, dass ich Gigabytes an Mails habe, vermag ich im Moment nicht zu sagen. Ich hoffe jedenfalls noch, dass “virtuoso-t” nach vielleicht weiteren 12 Stunden endlich Ruhe gibt. Im Moment ist er immer noch fleißig am Werkeln. Fairerweise muss ich sagen, dass vituoso-t sich auf einen Prozessor-Core beschränkt und nach ersten Eindrücken auch nur dann so richtig aktiv wird, wenn tatsächlich noch CPU-Zeit verfügbar ist. Na ja, wir werden sehen, ob die Nepomuk- Indizierung auch mal zu einem Ende kommt. Insgesamt ist das Ganze aber in Indiz dafür, dass man Virtuoso oder aber das Zusammenspiel von Akonadi und Virtuoso ggf. noch effizienter machen muss.

Im Moment würde ich wegen der geschilderten Erfahrungen noch niemanden raten, auf produktiven Systemen auf das neue Kmail umzusteigen.

Zu Punkt 3 – Korganizer, Kadressbuch, OX5:

Das funktioniert im Moment schlicht und einfach nicht. Die Einrichtung von Kalendern als Teil einer OX5-Verbindung zu Kontakt scheitert. Einen entsprechenden Bug habe ich eingestellt. Das ist für mich im Moment übrigens der Hauptgrund, bei KDE 4.5.3 zu bleiben.

Auf einige Ungereimtheiten beim Umgang mit dem OX5-Adressbuch mag ich hier nicht mehr eingehen. Das läuft zwar als Relikt aus 4.5.3 zwar irgendwie, aber dennoch habe ich den Eindruck, dass die zugehörige Akonadi-Ressource nicht wirklich migriert wurde. Denn wenn ich auf die Eigenschaften der entsprechenden Akonadi-Resource zum OX5-Adressbuch gehe, öffnet sich ein Dialog zur Migration – in dem leider Open-Xchange gar nicht als Alternative erscheint. Womöglich arbeitet das “übernommene” Adressbuch also auf einer alten, nicht upgedateten Akonadi-Resource, die keine Verbindung zum OX-Server mehr aufweist. Bin im Moment aber zu faul, mir das genauer anzusehen.

Fazit:

Interessant war es schon, Akonadi nun mal im breiten Einsatz für Gigabytes an Mail zu sehen und nicht nur als Quelle für simple und in der Anzahl überschaubare Adressbuch-Daten. Im Kern funktioniert das schon. Bis auf “Kleinigkeiten” wie die Anzeige von zum Löschen markierten Mails des IMAP-Server und die Behandlung von Filteraktionen für solche Mails.

Ich bin daher sehr gespannt, wie sich KDE 4.6.Beta 2 bzw. der Release-Kandidat präsentieren werden. Im Moment ist Kontact KDE 4.6 in unserem Arbeits-Umfeld jedenfalls noch nicht reif für den produktiven Einsatz. Was ich bei einer ersten Beta-Version auch keinesfalls überbewerten will, sondern als normal ansehe.

Nachtrag: Problem mit der FROM-Adresse

Gerade macht mich meine Frau darauf aufmerksam, dass Mails, die ich von meiner Testinstallation verschicke, eine leere FROM-Envelope-Adresse aufweisen. Dies geschieht seit der Installation der letzten Kmail-RPM-Variante 4.5.80-261.2 vom Opensuse Factory-Repository unter KDE 4.6 Beta. Obwohl alle notwendigen Daten in der Kmail-“Identität” gepflegt sind. Na ja, Beta halt ……

Kontact, Kmail, Address Book – Nachtrag 2

Nachdem ich gerade auf einem PC mal wieder Opensuse 11.3, KDE 4.5, Kontact und Kmail installiert habe, eine kleine Hilfestellung dazu, wie man Kontact-Adressbücher auch unter Kmail und seiner automatischen Addressbuch-Suche/-Vervollständigung zum Laufen bekommt.

Standardmäßig ist Kontact ja mit einem Adressbuch “Persona Contacts” ausgestattet. Trägt man dort Adressen ein, so erwartet man, dass diese Adressen bei Anlage einer neuen Mail als Vorschläge auftauchen, wenn man die ersten Buchstaben der Adresse in eine Adressleiste der neuen Mail eintippt. Dies ist leider nicht der Fall. Aber ein kleiner Trick – nämlich ein Umweg über die KDE-Systemeinstellungen für Resourcen – führt zum Erfolg. Inzwischen nicht nur für die unter Kontact als “traditionelle” Adressbücher bzeichneten Ressourcen, sondern auch für reine Akonadi Adressbücher.

Vorgehen für ein traditionelles Adressbuch:

Ic beschreibe hier die Schritte beispielhaft für das Adressbuch eines Open-Xchenage-Servers. Das geht aber genauso für Adressbücher auf Ordner, File und VCF-basis.

  • Schritt 1: Man starte Kontact, wechsle dort in den Bereich Kontakte. Klick mit der rechten Maustaste in den Bereich “Address Books”. Auswahl “Add address book”. Nachfolgend Auswahl von “KDE Address Book (traditional)”.
  • Schritt 2: Im folgenden Dialog Auswahl “OpenXchange-Server”. Dann die Server-Angaben vervollständigen. Z.B.:
    URL: http://OX.meinedomaine.de (falls der Server OX heisst und über diesen Namen (DNS) ansprechbar ist).
    USer und Passwort angeben. Danach den Button “Select Folder” wählen und eines der zugänglichen persönlichen oder globalen Adressbücher auf dem Open-Xchange Server auswählen.

  • Schritt 3: Ggf. im Dialog zum OX-Adressbuch auch noch angeben, ob man immer das ganze Adressbuch laden will oder nur die Änderungen seit der letzten Synchronisation. Diese Entscheidung hängt im Besonderen von der Größe des Adressbuchs, der Frequenz der Aktualisierung und der resultierenden System- und Netz-Belastung ab.
  • Schritt 4: Name des Adressbuchs auf dem lokalen System angeben. Dieser Name legt de Bezeichnung als lokaler Folder und auch als Akonadi-Resource fest. Danach “Finish”. Nun sollten die Adressen vom Server geladen und mit dem Inhalt der eben angelegten lokalen KDE-Adsressbuch-Ressource abgeglichen werden.
  • Schritt 5: Dieser Schritt ist von besonderer Bedeutung und muss leider und unverständlicherweise manuell durchgeführt werden! Öffnen von KDE’s “Systemeinstellungen”. Unter KDE 4.5 geht man nun auf den Punkt “Persönliche Informationen / KDE Ressourcen”. Dort wählt man in der Ressourcen-Auswahl “Kontakte”. Dann “Hinzufügen”. In dem nachfolgenden Dialog “OpenXchange-Server”. Die nachfolgenden Punkte entsprechen exakt denen von Schritt 2. Danach klicken wir “Anwenden”.
  • Schritt 6: Über die “Akonadi-Einrichtung” (Startmenü -> Suchen -> “Akonadi”) prüfen, dass das Addressbuch auch als Akonadi-Resource angelegt ist.
  • Schritt 7: Systemeinstellungen schließen, Kontact schließen, ausloggen, KDE neu starten, einloggen, Kmail öffnen.
  • Schritt 8: Testen, dass beim Schreiben einer neuen Mail die automatische Adress-Completion für Adressen aus der angelegten OX-“Address Book”-Ressource funktioniert.

Vorgehen für ein Akonadi-Adressbuch:

Wir können die Beschreibung hier auf die unter Opensuse bereits angelegte Akonadi-Adressbuch-Ressource beschränken. Andere Akonadi-Ressourcen muss man halt vorher anlegen (u.a. über Kontact). Angelegt ist unter OPensuse das Akonadi-Adressbuch “Personal Contacts”.

  • Schritt 1: Verifizieren, das das zu verwendende Akonadi-Adressbuch “Personal Contacts” bereits als Akonadie-Ressource existiert. Hierfür kann man erneut die “Akonadi-Einrichtung” benutzen.
  • Schritt 2: Öffnen von KDE’s “Systemeinstellungen”. Unter KDE 4.5 geht man nun erneut auf den Punkt “Persönliche Informationen / KDE Ressourcen”. Dort wählt man in der Ressourcen-Auswahl “Kontakte”. Dann “Hinzufügen”. Im folgenden Dialog “Akonadi-Adressbücher” wählen. Danach erscheinen in einem weiteren Dialogfenster dann die bereits als Akonadi-Ressourcen erfassten reine Akonadi-Adressbücher, aber auch die traditionellen Adressbücher, die inzwischen als Akonadi Ressourcen erfasst und verfügbar gemacht wurden. Hier wählen wir natürlich die Akonadi-Resource “Personal Contacts”. Abschließend klicken wir auf “Anwenden”.
  • Schritt 3: Systemeinstellungen schließen, Kontact schließen, ausloggen, KDE neu starten, einloggen, Kmail öffnen.
  • Schritt 4: Testen, dass beim Schreiben einer neuen Mail die automatische Adress-Vervollständigung mit Adressen aus der neuen Akonadi-Adressbuch-Resource “Personal Contacts” funktioniert.

Die Akonadi Ressource “Personal Contacts” lässt sich übrigens weiter in verschiedene Unterrordner untergliedern. Auch diese Unterordner kann man als aeparate Adressbuch-Ressourcen ansprechen.

Fazit

Unter Opensuse 11.3 und KDE 4.5 kann man traditionelle Adressbücher und Akonadi-Adressbücher nebeneinander mit Kmail verwenden. Schade nur, dass es nicht mit dem Anlegen der jeweiligen Adressbücher unter Kontact getan ist, sondern dass der User zusätzlich manuell “Ressourcen”-Einstellungen in den “Systemeinstellungen” vornehmen muss.

Man versteht, dass die Ressourcenverwaltung unter den KDE-Systemeinstellungen künftig eine sehr weitgehende Flexibilität und sehr feine Anpassungen bzgl. der von den KDE-Programmen tatsächlich einzusetzenden Ressourcen bieten wird. Im Moment ist dies für Kontact-Anwender aber nicht ersichtlich – zumal im Falle von OX-Kalendern tatsächlich ein automatischer Eintrag als KDE-Ressource erfolgt. Hier sollten die KDE-Entwickler die Usability verbessern und weitere Hinweise und Dialoge in Kontacts Adrssbuc-Bereich einbauen.