Opensuse Leap 42.1 – nerviger YaST Bug

Auf meinem Mehrschirm-Arbeitsplatz offenbarte sich in den letzten Tagen ein sehr nerviger Bug von YaST:

Startet man YaST (yast2) über das Startmenü, authentifiziert sich danach als root und ruft dann die “Softwareverwaltung auf, so geschieht u.U. und erratisch Folgendes: Das Fenster für die SW-Verwaltung öffnet sich, die Repositories werden eingelesen und das Fenster strong>schließt sich sofort wieder.

Das passiert nicht, wenn man “yast2” als root über ein Terminal startet, u.U. aber auch sehr wohl, wenn man als normaler User in einem Terminalfenster “/usr/bin/xdg-su -c /sbin/yast2” absetzt.

Es hat mich ein Weilchen gekostet herauszufinden, unter welchen Umständen dieser Bug überhaupt auftritt:

Es geschieht nur in Mehrbildschirm-Konfigurationen und immer nur dann, wenn YaST nicht von der Kontroll-Leiste des Hauptschirms gestartet wird. Oder: Wenn das anschließend gestartete YasT-Übersichts-Fenster auf einem anderen als dem Hauptschirm positioniert wird. Dito für den Start über ein Terminalfenster.

Workaround:
Das grafische YaST unter Leap 42.1 z.Z. immer über das Startmenü des Hauptbildschirms starten. Das sich öffnende YaST2-Übersichtsfenster anschließend auf den Hauptschirm verschieben, falls es nicht dort geöffnet worden sein sollte. Erst dann die Softwareverwaltung aufrufen.

Na, es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Leap mit KDE 5 so stabil sein wird wie Opensuse 13.2! es ist bei weitem nicht so schlimm wie bei der Einführung von KDE 4.0 oder systemd. Aber bei dem einen oder anderen Erlebnis der letzten Tage werden bei mir jedenfalls finstere Erinnerungen wach ….

Opensuse Leap 42.1- grafischer Login als root

Opensuse setzt wie andere Distributionen aus Sicherheitsgründen darauf, dass “root” möglichst nicht unter dem X-Window-System arbeiten soll. Das ist natürlich sehr vernünftig – blockiert aber ggf. Anfänger bei der notwendigen Durchführung elementarer Aufgaben.

Hinzu kommen manchmal banale Dinge – wie etwa aktuelle KDE Fehler. So erscheinen z.Z. im aktuellen KDE 5 Desktop von Leap 42.1 diverse GTK-Applikationen, die man als User root von einem Terminalfenster aus startet, mit deutlich kleineren Standardfonts als der Fontgröße, die die man für die eigene User-Oberfläche (und QT-Anwendungen) aber auch für GTK-Styles und GTK-Anwendungen eingestellt hat.

Das gilt für YaST, die “systemsettings5” aber z.B. auch für das VMware User-Interface. Startet man YaST2 als normaler User etwa über

/usr/bin/xdg-su -c /sbin/yast2

so werden die Fonts in der erwarteten, voreingestellten Größe dargestellt. Loggt man sich dagegen als root auf einem Terminalfenster ein und startet dort am Prompt “yast2 &”, so erscheinen die Fonts wesentlich kleiner (und pixeliger). Die fehlerhafte Anzeige passiert auch, wenn man als User root die (root-eigenen) Fonts und GTK-Stile über die “Systemeinstellungen” bereits geändert hat. Das alles war beim KDE 4.14 unter Opensuse 13.2 nicht der Fall.

Manche werden sagen: Na und? Antwort und Gegenfrage: Schon mal an einem hochauflösenden 4K-Schirm gearbeitet? Da werden zu kleine Font-Darstellungen in der Praxis total nervig.

Nicht jeder Anfänger beherrscht alternativ die Klaviatur von Systemkommandos am “bash”-Prompt. Zudem muss man die Namen und Pfade diverser ausführbarer Programme ggf. kennen oder ermitteln können, um die überhaupt aufrufen zu können. Und wenn dann noch eine fehlerhafte Darstellung kommt …

Also ich habe im Umfeld des noch fehlerbehafteten KDE5 einiges Verständnis dafür, wenn jemand als root mal temporär unter der X-Window-Oberfläche arbeiten will.

Wie kann man sich als root unter Leap 42.1 Zugang zur grafischen Oberfläche verschaffen? Man wird schnell feststellen, dass der neue Breeze-Anmeldebildschirm einen Login als root (in seiner Standardeinstellung) nicht zulässt. Es gibt dann 3 Möglichkeiten:

Möglichkeit 1 – die harte Tour über startx:
Aus der grafischen Oberfläche ausloggen => Wechsel zur Konsole mit “Ctrl-Alt-F1” => als root einloggen => “init 3” absetzen (ggf. nochmal Ctrl-Alt-F1, falls man nicht wieder am Prompt landet) => “startx”

Möglichkeit 2 – Andere Einstellung des Breeze Anmelde-Bildschirms:
Startmenü => Einstellungen => Systemeinstellungen => “Starten und Beenden” => Anmeldebildschirm (SDDM) => Erweitert => Feld “Minimale UID auf den Wert “0” (ohne Anführungszeichen) setzen.

Möglichkeit 3 – Wahl eines anderen geeigneten Designs des Anmeldebildschirms:
So lässt etwa “Maldives” ein Login als root zu.

Dennoch gilt natürlich: Als User root so viele Aufgaben wie möglich direkt in einem Terminal und auf der Kommandozeile erledigen.

Opensuse Leap 42.1 – Amarok – Abstürze, Freezes – Wechsel zu Packman Paketen erforderlich

Eine Testapplikation für die Funktionstüchtigkeit neuer KDE-Versionen – wie nun KDE 5 – ist für mich u.a. Amarok. Ich nutze für die Musikberieselung beim Arbeiten in der Regel zwar lieber das übersichtlichere und in seinen Funktionen i.d.R. auch stabilere Clementine. Aber Amarok offenbart oftmals Schwächen im Zusammenspiel mit Phonon und den Phonen-Backends sowie mit Codecs.

Besonders interessant war ein Amarok-Test im vorliegenden Fall für ein frisch installiertes Opensuse Leap-System auch deshalb, weil Amarok nur in der Version 2.8 vorliegt, die meines Wissens eigentlich für KDE 4.14 entwickelt wurde. Unter Leap 42.1 kommt aber KDE 5 zum Einsatz.

Nach meinen ersten Erfahrungen mit Opensuse Leap 42.1 und KDE 5 gilt grundsätzlich: Eigentlich kann man die Pakete, die SuSE einem auf der Leap 42.1-Installations-DVD anbietet, vergessen. Damit bekommt man auf einem etwas komplexeren Desktop-System mit Nvidia-Karte und mehreren Soundkarten jedenfalls kein dauerhaft stabiles und flüssig funktionierendes System mit KDE-Plasma-Desktop hin.

So führte bei mir u.a der Aufruf von Amarok in den Abgrund. Es gab ganz verschiedene und erratisch auftretende Varianten von Fehlern, die ein Amarok-Start (und ggf. auch ein Aufruf des integrierten Equalizers) bei mir auf einer Leap-Standardinstallation provozierte – Absturz des Plasma-Desktops, Freeze des Desktops, Freeze von Amarok, kein Start von Musik-Dateien möglich (weder MP3 noch Ogg Vorbis, noch ….). Mit und ohne Pulseaudio ….

Dabei lief/läuft Clementine auf Anhieb anstandslos. Also war das Sound-System des KDE 5-Desktops wohl grundsätzlich lauffähig. Eine Lösung brachten schließlich folgende Schritte:

  1. Update aller installierten Pakete mit Hilfe der Standard Opensuse Online Repositories.
  2. Packman und VideoLan-Repositories in den YaST-Paketmanager einbinden.
  3. Diverse Codec-Pakete, Lame und was man sonst noch für seine Sound-Applikationen braucht aus dem Packman-Verzeichnis laden.
  4. Wechsel für alle Pakete, bei denen das möglich ist (u.a. zu Gstreamer), von den Versionen der Opensuse Standard- und Upgrade-Repositories zu den Versionen des Packman-Repositories.
    Nachtrag 25.01.2016:
    Es gibt eine bemerkenswerte Ausnahme: Das Paket “freshplayerplugin” sollte man in seinen neuesten Versionen weder aus dem Packman- noch aus dem Multimedia-Repository installieren, wenn man Eclipse Mars mit GTK2 betreiben will. Siehe hierzu einen kommenden, gesonderten Blog-Beitrag.
  5. Löschen sämtlicher “amarokrc”- und relatierter Dateien sowie auch der Datei “.gstreamer-0.10” im eigenen Home-Verzeichnis. Die werden automatisch neu angelegt.
  6. Zur Not einen anderen neuen User aufsetzen und mal für diesen neuen User testen. Bei Erfolg, den ursprünglichen User komplett neu aufsetzen.

Nun laufen sowohl Amarok als auch Clementine.

Dass ich auf Desktop-Systemen außerdem Pulseaudio abschalte (geht am einfachsten über YaST2 und die dortige Sound-Konfiguration) und lieber auf Plain Alsa vertraue, wissen die Leser meines Blogs eh’ schon. Das hat aber mit dem Amarok-Problem und der dahinter liegenden Inkonsistenz diverser Pakete des SuSE-Systems weniger zu tun ….