Opensuse 11.2, Audio, Encoding, K3b

Nachdem mich

  • Schwierigkeiten mit der generellen Audio-Einrichtung unter Opensuse 11.2 (x86_64) mit einem Mix aus KDE3 und KDE4-Programmen
  • und zusätzliche Schwierigkeiten mit der “Ogg Vorbis”- und “MP3”-Kodierung unter K3b

auf einem Opensuse 11.2-System eines Bekannten kurzzeitig an den Rand einer Krise getrieben haben, hier ein paar Hinweise, die u.U. auch anderen helfen können:

1) Reagieren die diversen Audio-Programme überhaupt auf das richtige Laufwerk ?

Der Betreffende hatte 2 Laufwerke – einen DVD-Writer und ein normales DVD-Laufwerk. Blöderweise war der Writer unter “/dev/sr0” und das normale DVD-Laufwerk, das er regelmäßig zum CD- und DVD-Abspielen verwendet, unter “/dev/sr1” ansprechbar. Natürlich legt Opensuse bei der Installation “/dev/cdrom” und “/dev/dvd” aber auf “sr0” !

Und da – also bei /dev/sr0 – suchen dann fast alle KDE-Programme die Audio-CD – idiotischerweise auch dann, wenn man z.B. KSCD nach dem Einlegen einer CD in “/dev/sr1” über das Kontextmenü des Gerätemanagers startet. Na ja, es gibt ja intelligentere Programme, die da mehr checken – aber wenn man KDE verwenden will, dann muss man halt vorsorgen.

In Fall des Bekannten half im Rahmen der Tests zunächst ein Softlink

ln -s -f /dev/sr1 /dev/cdrom

Dann stellt man aber (erwartungsgemäß) fest, dass diese Linkzuordnung den nächsten Reboot nicht überlebt. Statt dessen ziehen Udev-Regeln bzgl. der Block-Devices. Um also die Zuordnungen permanent zu machen, muss man Dateien in “/etc/udev/rules.d” editieren. Im vorliegenden Fall ist die Datei

“70-persistent-cd.rules”

die richtige. Die Einträge für das fragliche System sehen z.B. wie folgt aus:

# CDDVDW_SH-S223F (pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0)
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrom1″, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrw”, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”dvd1″, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”dvdrw”, ENV{GENERATED}=”1″

# DVD-ROM_SH-D163B (pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0)
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrom”, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0″, SYMLINK+=”dvd”, ENV{GENERATED}=”1″

Ferner gibt es andere Programme (wie z.B. xine), die ihre eigenen (nicht über KDE zentralisierten) Einstellungen für das Audio- oder Video-Laufwerk etc. haben wollen. Ggf. dort direkt das richtige Laufwerk einstellen.

Auch in den KDE 4 “System Settings” gilt es, unter “Erweitert-> Audio CD” die richtigen Einstellungen zu treffen.

2) Umstellung auf Pakete aus dem Packman-Repository

Wenn man mit MP3 arbeiten will, müssen Lame und zugehörige Bibliotheken installiert sein. Ferner lohnt es sich, viele der Audio-Programme vom Packman-Repository zu installieren. Mehr sage ich nicht – wegen der Rechte muss jeder selber wissen, was er tut und wie er zu einer entsprechenden Lizenz kommt.

Ich selbst nehme eh’ immer “Ogg Vorbis” und fahre sehr gut damit. Aber wenn es denn halt MP3 sein soll, dann ist die Installation der Packman-Programme angesagt !

Wenn man gleich alles Wesentliche auf einen Streich umstellen will,
dann zeige man sich in Yast das Repository an – und zwar über den Reiter “Anzeigen” und dort unter “Installationsquellen”. Nach einem Klick auf das Packman Repository Icon in der Liste findet man im oberen rechten Yast-Bereich eine gelb markierte Option “Switch system packages to the version in this repository”. Ein Klick auf diese Option vereinfacht die Paket-Umstellung erheblich und markiert alle relevanten Programme für ein Update aus dem Packman Repository. In gewisser Weise stellt dieses Vorgehen dann auch eine Konsistenz der Packman Pakete untereinander her!

Essentiell sind in jedem Fall die libxine1-Bibliotheken, im Besonderen die “libxine1-codecs”.

3) Ist der User den richtigen Gruppen zugeordnet?

Als nächstes sollte man untersuchen, ob der betreffende User den richtigen Gruppen zugeordnet ist. Unter Opensuse 11.2 fehlt ggf. die Zuordnung zu den Gruppen “audio” und “cdrom”. Dies war im vorliegenden Fall eine Mindestvoraussetzung, um ältere KDE3-Programme wie KSCD unter Opensuse 11.2 zum Arbeiten – sprich zum Abspielen von Audio-CDs zu bewegen.

Natürlich müssen in solchen Programmen – soweit einstellbar – auch die Optionen für “Digitale Extraction” und das richtige Soundsystem gesetzt sein.

Gerüchten zufolge soll bei einem Einsatz anderer älterer KDE3-Programme auch die Zuordnung zur Gruppe “disk” helfen. (Ich glaube das aber nicht – außerdem wären mir bei Letzterem auf einem Mehrbenutzersystem die Risiken zu groß).

Das ganze Thema mit fehlenden Rechten gab es beim ersten Release von Opensuse 11.1 schon mal. Nach meiner Erfahrung lohnt es sich jedenfalls, bei Problemen im Audio-Bereich mal versuchsweise die Rechte umzusetzen und danach systematisch das Minimum der notwendigen Rechten zu identifizieren. Wer weiss, was alles in Opensuse 11.2 so passiert – ich habe bei Paket-Updates aus dem Opensuse Update-Repository jedenfalls schon ein paar Mal die Meldung gesehen, dass Verzeichnis-Rechte umgesetzt wurden.

Achtung: Nach dem Umsetzen userspezifischer Rechte für Systemgruppen zur Sicherheit neu booten.

Zwischenergebnis

So, hat man an diesen drei Fronten alles in Ordnung, dann laufen normalerweise die üblichen Audio-Progrämmchen KSCD (KDE3 und KDE 4), amarok 1.4 (Packman), amarok (2.x für KDE 4 – ab KDE 4.4 auch mit Equalizer !), xmms, asunder, sound juicer, MPlayer, Kaffeine (KDE 3), KAudioCreator (KDE 3), Audex, etc. und werkeln so vor sich hin – sowohl beim Abspielen der Audio CDs als auch bei der Extraktion mit anschließender Enkodierung in “Ogg Vorbis”, MP3 und anderen Formaten.

4) Enkodierung mit Kb3

K3b stellt eine sehr einheitliche und praktische Oberfläche nicht für das Brennen von CDs sondern auch zum Auslesen derselben und der Umwandlung der Tonspuren in digitale Audioformate zur Verfügung. Unter diesem dach kann man zudem auf einfache Weise die wichtigsten Einstellungen der Enkoder in sehr übersichtlicher Weise vornehmen.

Ein erster Test mit K3b aus dem Packman Repository zeigt denn auch, dass ein Auslesen und ein Enkodieren unter Ogg Vorbis anstandslos funktionieren. Ganz anders sieht es aus, wenn man eine MP3-Enkodierung vornhmen will. Hier erschien auf dem System meines Bekannten eine Meldung der Art

“command failed: lame -h –tt %t –ta %a –tl %m –ty –tc – %f”

Bei anderen Einstellungen des Enkoders und der sonstigen Ausleseparameter (z.B. Ziel-Verzeichnisse) können die lame-Optionen auch anders aussehen. Also das Problem trieb mich bald zum Wahnsinn, nachdem händische Kodierungsversuche per Kommandozeile, aber auch KAudioCreator, Audex
und Asunder problemlos arbeiteten. Allein konnte ich das Problem auch nicht lösen; die Lösung fand ich dann in einem Forum unter der Adresse

http://www.linuxquestions.org/questions/slackware-14/having-some-trouble-w-k3b-and-encoding-with-lame-640386/

Ich gebe einfach die Hinweise des Forumteilnehmers “lennoni” wieder, die unter K3b für Opensuse 11.2 (x86_64) auch zum Erfolg führten. Allerdings muss man gegenüber dem Vorschlag des Forums eine Modifikation vornehmen :

a) Start k3b and insert audio CD (allow cddb lookup)
b) click “Start Ripping”
c) select MP3 (lame) as filetype
d) Click the config cog beside this
e) highlight the Mp3 (lame) and click edit
f) check your command line (mine is lame -h -V2 –tt %t –tn %n –ta %a –tl %m –ty %y –tc %c – %f )

[ Original suggestion of lennoni: g)check both “swap byte order” and “write wave header”, then OK, OK]

g) Suggestion of RM [03.01.2010]: check “write wave header”, only, then OK, OK !
(Hint: MP3-files with “swapped byte order” will not be playable in most MP3 players ! My K3b worked, i.e. extracted and encoded without a checked “swap byte order”. )

h) Save settings!! (RM-Hinweis: Über ein kleines Icon links unten in K3b !)
i) Start ripping

Yeah, great lennoni ! Thx, thx !

Dann geht’s auch mit MP3. Auch, wenn man das als normaler Linux-Sterblicher gar nicht braucht ! Blöd allerdings, wenn der mobile Player für die Hosentasche oder das neue Handy mit Gigabytes an Audiospeicher kein “Ogg Vorbis” versteht. Aber sowas kauft ein Linuxer ja gar nicht …..

Nachtrag 04.01.2010

Musste mir heute nochmal genauer angesehen, wie Amarok die MP3-Dateien verarbeitet, die mit den obigen Einstellungen von K3b (“write wave header”) erzeugt wurden. Dabei musste ich leider feststellen, dass die Tracknr. nicht richtig erkannt wurde. Das kann man zwar über die Metadaten der erfassten Dateien manuell korrigieren. Grundsätzlich ist die Reaktion von Amarok aber ein Hinweis darauf, dass K3b offenbar Probleme damit hat die CDDB-Daten bzw. CD-Daten korrekt zu verarbeiten und weiterzureichen. Möglicherweise hängt damit auch der Fehler zusammen, der nach dem Lame-Aufruf durch K3b auftritt. Das ist jedenfalls eine Fehlermeldung an die K3b-Entwickler wert.

KDE 4.3.8x – Vorsicht !

Seit KDE 4.1. habe ich mich auf meiner Linux-Kiste regelmäßig über das Opensuse Factory Repository auf dem Laufenden gehalten. Das hatte sich bis zur Version 4.3.4 eigentlich auch bewährt.

Aber im Moment rate ich jedem, der 4.3.80-er-Versionen ausprobieren will, dazu, dies nur auf einer separaten “Spiel2-Partition” zu tun und nicht in einem Umfeld, in dem produktive Arbeit gefragt ist. Der Grund ist einfach die doch noch sehr experimentell wirkende Arbeit, mit der die Entwickler jetzt (krampfhaft ?) Akonadi in KDE einbauen wollen.

Eigentlich dachte ich aufgrund früherere Ankündigungen, dass das aus guten Gründen auf die Version 4.5 verschoben sei. Nun läßt man dem Anwender plötzlich keine Wahl mehr – Kontact 4.3.8X setzt zwingend die Installation und Lauffähigkeit von Akonadi voraus.

Persönlich finde ich als KDE-Anwender ja, dass es noch genug andere Probleme mit KDE 4 (vor allem mit Konqueror) gibt, die man beheben sollte, bevor man erneut eine Großbaustelle im PIM-Bereich eröffnet. Meine ersten Erfahrungen jedenfalls waren leider abschreckend:

Kmail wird extrem langsam, die Behandlung der Adressbücher ist gewöhnungsbedürftig, die automatische Anzeige von E-Mail-Adressen funktoniert nicht, etc..

Fazit:

Das dauert wohl noch ein Weilchen bis Kontact und seine Komponenten wirklich gut mit Akonadi zusammenarbeiten. Bis dahin gilt es, sich für produktive Desktops unter KDE 4 und Opensuse auf den Stable-Zweig der Repositories zurückzuziehen.

Nachtrag im Januar 2010:

Ich setze KDE 4.4 inzwischen erfolgreich und im Arbeits-Alltag ein. Inzwischen habe ich auch begriffen, wie man mit Akonadi und den Adressbüchern unter Kontact umgehen muss. Sehen Sie dazu aber andere kommende Beiträge in diesem Blog. Inzwischen bin ich mit KDE 4 trotz einiger Kinderkrankheiten auch ganz zufrieden ….

samba – unix extensions bug?

Vor kurzem habe ich ca. 2 Stunden damit verbracht, mich mit einem vermutlichen Fehler in der Samba-Server-Version 3.2.7 unter Kernel 2.6.27 herumzuschlagen. (Die Kernelversion galt sowohl für den betroffenen Server wie auch die Linux-Clients).

Der Fehler bestand darin, dass “force create mode” und “force directory mode” Einstellungen des Samba-Servers ignoriert wurden, wenn User von unseren Linux-Clients aus Dateien/Verzeichnisse im Share anlegen wollten. Das hatte bei uns in der Praxis insofern Folgen, als die reibungslose Arbeit in der Gruppe u.a. von den Rechten der erzeugten Dateien abhing.

Die “force…”-Einstellungen waren gerade deshalb gesetzt worden, damit weder Windows- noch Linux-User der Samba-Shares über die Rechte-Einstellungen nachdenken mussten.

Das Problem im Detail und die Bedeutung der “unix extensions”

Ich habe für einen Share auf einem Samba-Server folgende Einstellungen vorgegeben:

[aux]

comment = aux
inherit acls = Yes
path = /samba/ann_aux
read only = No
create mask = 0664
force create mode = 0664
force user = myuser

Dieser Share wird in unserem Netz – wie gesagt – nicht nur von Win-XP Clients (natürlich in einer virtuellen Umgebung unter Linux) aus benutzt, sondern auch von Anwendern auf reinen Linux-Systemen. Dabei stellten wir dann fest, dass für einen berechtigten Linux-User zwar die “force user”-Vorgabe ausgeführt wurde, die Dateirechte jedoch immer auf “rw-,r–,r–“ gesetzt wurden, statt wie erwartet (“OR” – Kombination der Berechtigungs-Bits!) auf “rw-,rw-,r–“.

Der Rechtekamm “rw-,r–,r–“ entsprach nicht den “force create mode”-Einstellungen des Servers, sondern vielmehr den umask-Einstellungen für den betreffenden User auf dem Linux-Client.

Dagegen funktionierten die obigen Einstellungen auf einem deutlich älteren Samba-Server für ein anderes Share. Was also war der Unterschied zwischen den Servern? Nach einigem Suchen im Internet und Vergleichen kam ich dann dahinter, dass die Option “unix extensions” auf dem neueren Server gesetzt ist – defaultmäßig auf “yes”.

Dieser Parameter steuert für CIFS Shares die Anzeige und Nutzung von Linux-Rechten im Zusammenspiel zwischen Samba-Servern und Linux/Unix-Clients. Ich zitiere von “http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Server/smb.conf” :

CIFS Unix Extensionsunix extensions = yes

Dieser Parameter ermöglicht durch z.B. Samba Client/cifs auch auf dem Client die Original Dateirechte und Zeitstempel zu sehen und zu verwenden. Standardmäßig ist diese Option aktiviert; sie sollte nur bei Problemen mit diesen Extensions deaktiviert werden.
Die Einstellung kann nur für den gesamten Server geändert werden; unterschiedliche Einstellungen für einzelne Freigaben sind vom Server aus nicht möglich.

Dieser Parameter ermöglicht durch z.B. Samba Client/cifs auch auf dem Client die Original Dateirechte und Zeitstempel zu sehen und zu verwenden. Standardmäßig ist diese Option aktiviert; sie sollte nur bei Problemen mit diesen Extensions deaktiviert werden.
Die Einstellung kann nur für den gesamten Server geändert werden; unterschiedliche Einstellungen für einzelne Freigaben sind vom Server aus nicht möglich.

Weiter findet man unter “http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Client_cifs” folgende Ausführungen

Sind die CIFS-UNIX-Erweiterungen aktiv (auf dem Samba-Server: unix extensions = yes, Standard), so werden die echten Besitz- und
Zugriffsrechte zwischen Server und Client übertragen. Ändert man auf dem Client mittels chmod oder chown oder über den Eigenschaften-Dialog der GUI die Rechte, ist die Änderung ebenso auch auf dem Server und auf allen anderen Clients wirksam, die auf die Freigabe zugreifen.
Die Angaben in der Datei /etc/samba/smb.conf auf dem Server legen dabei den Rahmen fest, in dem Zugriffsrechte auf dem Client Gültigkeit haben. Ist z.B. eine Freigabe in smb.conf nur zum Lesen freigegeben, können für sie von keinem Client aus Schreibrechte festgelegt werden. Ist sie aber in smb.conf auch für Schreibzugriffe freigegeben, kann sie von jedem Client aus mittels chmod für “nur lesen” eingeschränkt werden. Ebenso können Freigaben, die auf dem Server den Status “nur lesen” haben, aber in smb.conf mit Schreibrechten eingetragen sind, vom Client aus mit Schreibrechten versehen werden.
Die UNIX-Erweiterungen haben Vorrang vor anderen Angaben für Besitz- und Zugriffsrechte. Sollten in der Mount-Befehlszeile oder im Eintrag in /etc/fstab solche Angaben vorhanden sein, so werden diese bei aktiven UNIX-Erweiterungen ignoriert.

Unter “http://us1.samba.org/samba/docs/man/manpages-3/smb.conf.5.html” liest man

unix extensions (G)
This boolean parameter controls whether Samba implements the CIFS UNIX extensions, as defined by HP. These extensions enable Samba to better serve UNIX CIFS clients by supporting features such as symbolic links, hard links, etc… These extensions require a similarly enabled client, and are of no current use to Windows clients.
Default: unix extensions = yes

Für Interessierte erwähne ich auch noch, dass auf dem Linux-Client beim Mounten eines CIFS-Shares auch ein Kernel-Parameter zur Nutzung der “unix extensions” gesetzt wird (bzw. gesetzt werden kann). Man werfe dazu nach dem Mounten des Samba-Shares einen Blick in das Verzeichnis “/proc/fs/cifs” und dort in die Datei “/proc/fs/cifs/LinuxExtensionsEnabled”. Ein

echo 0 > /proc/fs/cifs/LinuxExtensionsEnabled

schaltet auf dem Client die Nutzung der vom Samba-Server angebotenen Unix-Extensions ab.

Soviel zur Theorie. Tatsächlich funktionieren die “Unix extensions” im Prinzip auch so wie vorgesehen – wenn man mal das “force create mode” außer Acht läßt :

  • Die User- und Gruppenrechte auf dem Samba-Server werden auf dem Linux-Client korrekt angezeigt. (Natürlich müssen auf dem Server und dem Client die gleichen UIDs und GIDs gesetzt sein wie auf dem Linux-Client!).
  • Jede Rechteänderung auf dem Linux-Client wird auf den Server übertragen.
  • Auch von MS Win-Clients aus funktioniert alles so wie vorgesehen – sogar das “force create mode” wird hier richtig ausgeführt.

Mein Problem besteht/bestand also darin, dass bei aktivierten “unix extensions” auf dem Samba-Server das gesetzte “force create mode” ignoriert wird, wenn man Dateien des Shares über einen Linux-Client anlegt. Das hätte ich schon aus Konsistenzgründen zu älteren Versionen des Samba-Servers nicht unbedingt so erwartet.

Die (vorrübergehende) Lösung

Probeweise habe ich den Samba-Server-Parameter “unix extensions” dann auf “no” gesetzt.

Danach wurden die Rechte von Files, die von Linux-Clients neu erzeugt wurden, tatsächlich wieder “korrekt” – d.h. gemäß der “force create mode”-Vorgaben – gesetzt. (Das Gleiche funktioniert natürlich auch, wenn man die entsprechenden Paramter für den Rechtemodus von Verzeichnissen benutzt.)

Blöd ist nur, dass die gewünschten und korrekt gesetzten User- und Gruppen-Rechte der Dateien auf dem Samba-Server nun natürlich nicht mehr auf den Linux-Clients angezeigt werden. Das war ja eigentlich der Sinn der “unix
extensions”. Aber damit kann man leben, wenn einem das Erzwingen von Rechten wirklich wichtig ist.

Eine Philosophie-Frage oder ein Bug ?

Nach diesen Erkenntnissen fragt man sich nun: Ist das eigentlich ein Bug ? Ich habe dazu zumindest einen Hinweis im Internet gefunden:

http://www.mail-archive.com/samba@lists.samba.org/msg99935.html und
http://www.mail-archive.com/samba@lists.samba.org/msg99936.html.

Natürlich könnte man aber auch wie folgt argumentieren: Wenn jemand die “unix extensions” benutzt, dann deshalb, weil man die Rechte auf dem Linux/Unix-Client selbst manipulieren will und soll. Irgendwie ist das ja der Kern der Sache. Also darf der User nicht voraussetzen, dass der Server die Rechtepolitik schon regeln wird. In meinem Fall hatte ich das auf Grund meiner Kenntnis des “force create mode”-Parameters explizit angenommen.

Andererseits:

Welche Chance hat ein Samba-Admin denn, wenn er trotz globalem “unix extensions” für bestimmte Shares auch für die User auf Linux-Clients vorgegebene Rechtekämme erzwingen will oder muss ? Lokal kann er ja für das betroffene Share die “unix extensions” nicht außer Kraft setzen – er muss auf dem Server also “force create mode” verwenden ! Aber das wird dann leider ignoriert !

Letztere Argumentation führt mich zu der Meinung, dass hier tatsächlich ein Bug vorliegt. Deshalb meine Aufforderung an die Samba- und Kernel-Profis: Bitte ändern – falls noch nicht geschehen !