Nun hatte ich nach dem letzten Blog-Eintrag eigentlich wieder was Positives aus dem Linux-Alltag berichten wollen. Aber der Amarok-Absturz, den ich im letzten Blog-Artikel erwähnt hatte, ist zu “schön”, um das hier nicht anzubringen.
Bekanntermaßen halte ich von Amarok 2 im Gegensatz zur alten 1.4 Version nicht viel. Dennoch habe ich mich schon ein wenig gefreut, als der Equalizer vor einiger Zeit wieder auftauchte und manche Leute der MP3-Generation gemerkt haben, dass man doch hin und wieder mal gerne auch eine CD unter Amarok abspielen möchte. Ja, ich fand das eigentlich richtig gut, als ab einer der letzten Versionen Amarok 2 doch tatsächlich CDs erkannte und abspielen wollte. Ich habe sogar extra einen Freund angerufen, als ich das entdeckte …
Die Freude hielt halt mal wieder nicht lange. Denn leider stürzt Amarok 2.3.0 beim Abspielen von CDs oft und unmotiviert ab, während Amarok 1.4.10 bei denselben CDs keinerlei Zicken macht.
Ein solcher Absturz geschah gerade während des Schreibens des letzten Bog-Beitrags. Lustig waren dann aber auch die Absturz-Meldungen. Zunächst erschien das übliche KDE-Absturzfenster. Das allein ist sehenswert.

Der schöne Hinweis auf Deutsch zur Nutzlosigkeit der Felermeldungen wird hier gepaart mit einer norwegischen Erläuterung dafür, was man tun muss, um bessere Fehlermeldungen zu erzeugen.
Nun frage ich mich natürlich, warum Teile des Textes in Norwegisch erscheinen. Es wird doch wohl hoffentlich nichts damit zu tun haben, dass ich mehrere Sprachen in den “System-Settings” eingerichtet habe, um automatische Fehlersuchen auch in norwegischen Texten durchführen zu können (s. den vorletzten Blog-Eintrag)? Ich mag gar nicht darüber nachdenken. Außerdem verstehe ich ja Norwegisch. Also versuche ich, durch Druck auf den Button “Debug-Symbole installieren” den Amarok-Entwicklern zu mehr Informationen zu verhelfen. Dann kam folgende Meldung:

Jetzt natürlich auf Englisch. Und irgendwie habe ich aufgrund der Meldung den berechtigten Eindruck, ich müsse nun selber herausfinden, was ich an Debug-Software für Amarok 2 aus welchem Repository dieser Welt installieren muss. Das demotiviert – und meine Zeit ist begrenzt. Und CD-Abspielen ist ja unter Amarok 1.4 auch unter KDE 4 einwandfrei möglich. Also gebe ich auf und blogge lieber ….
Dennoch: Wenn es noch etwas benötigt hätte, um das zu unterstreichen, was ich im letzten Blog-Eintrag zum generellen Status des KDE4-Anwenders als Beta-Tester gesagt habe, dann war es dieser Amarok-Absturz.
Ich habe Amarok 2 dann übrigens doch nochmal gestartet – denn ein Absturz beim CD-Abspielen läßt sich ja über kurz oder lang reproduzieren. Das Lustige war, dass der Absturz schon am Ende vom ersten ausgewählten Song auf der CD kam. Normalerweise dauert das länger. Aber diesmal kam dann auch die KDE-Absturzmeldung nur kurz – ca. 1,5 Sekunden – und verschwand dann wie von Zauberhand von selbst. Offenbar will die KDE-Welt wirklich keine Fehlermeldungen mehr von mir haben … Auch recht …
Ach, ich liebe Amarok 1.4! Zur Beruhigung meiner Nerven höre ich nun dieselbe CD, bei der Amarok 2 zusammenbricht, seit ca. 70 Minuten ohne jeden Fehler oder Absturz mit der 1.4er-Version an. Was nutzt einem die schöne neue Welt unter KDE4, wenn die zugehörigen Applikationen zwar bunt sind, aber die Funktionalität, die schon mal zur vollen Zufriedenheit da war, entweder nicht mehr vorhanden ist oder schlicht und einfach nicht funktioniert?
Und was nutzen Absturzbotschaften, mit denen ein normaler User nicht mehr umgehen kann, ohne viel Zeit zu investieren? KDE – quo vadis ?