Virtuelle Domainen

Beim Web-Entwickeln stößt man ab und zu auf das Problem, dass man zum Testen auf seinem Apache2-Webserver schnell mal zwei separate Domainen benötigt, um typische Situation bei Web-Providern nachzustellen:

Auf den gehosteten Servern findet man regelmäßig Verhältnisse vor, bei denen einem in einer abgekapselten “chroot”-Umgebung zwei oder mehr Verzeichnisse bereitgestellt werden, denen dann unterschiedliche Domainen zugeordnet sid oder zugeordnet werden können. Und als Entwickler möchte man gerne domainenübergreifende PHP-Klassenbibliotheken in Verzeichnissen außerhalb der eigentlichen Domainen installieren und testen, ob die Klassen auch ordentlich in allen Domainen gezogen werden …. oder man hat mit ähnlichen domainübergreifenden Problemstellungen zu tun …..(Dass man Bibliotheken in domainunabhängigen, übergeordneten Verzeichnissen des Webservers installiert, hat seinen Grund übrigens nicht nur in der Vermeidung von Doppelpflege, sondern es dient u.U. auch der Sicherheit.)

Möchte man ähnliche Situationen auf einem eigenen Apache-Server nachstellen, greift man am besten – wie der Webprovider auch – zu namensbasierten virtuellen Domainen.
Das folgende einfache Beispiel zeigt, wie man zwei solcher zusätzlicher Domainen auf einem Opensuse-System einrichten kann und wie man dafür sorgt, dass der ursprüngliche Zugriff auf den Server erhalten bleibt. Wir gehen von folgendem Szenario aus: Es laufe ein Webserver unter der beispielhaften Adresse “server.mydomain.de”. Ihm sei die IP-Adresse “192.168.0.10” zugeordnet. Die DNS-Einstellungen im Netzwerk seien so, dass man den Webserver unter “http://server.mydomain.de” oder “http.//server” erreicht. Der Web-Server selbst sei im Moment so eingerichtet, dass in der Haupt-Konfigurations-Datei

/etc/apache2/http.conf

über eine inkludierte Datei die erforderlichen Port- und SSL-Einstellungen des Webservers vorgegeben werden. Das entsprechende Include-Statement in der httpd.conf findet sich meist an deren Anfang

Include /etc/apache2/listen.conf

Später werde auch die Default-Konfiguration des Servers über eine weitere Konfigurationsdatei (globale Einstellungen für den Defaultserver) in die “httpd.conf” geladen. Dies geschieht z.B. über den Eintrag

Include /etc/apache2/default-server.conf

Ein nachfolgender Eintrag in der httpd.conf sorge dafür, dass Definitionen für virtuelle Domainen aus dem Verzeichnis “/etc/apache2/vhosts.d” geladen werden, sobald wir (s.u.) solche Definitionen angelegt haben:

Include /etc/apache2/vhosts.d/*.conf

Auf andere Einträge in der Datei “httpd.conf” gehen wir im Moment nicht ein, da sie hier nicht von direkter Bedeutung sind.
Folgende Einträge in der “default-server.conf” sorgen vor der Umstellung auf virtuelle Domainen für den reibungslosen Betrieb.

DocumentRoot “/srv/www/htdocs”
<Directory “/srv/www/htdocs”>
     AllowOverride None
     Order allow,deny
     Allow from all
</Directory>

Alias /icons/ “/usr/share/apache2/icons/”

<Directory “/usr/share/apache2/icons”>
     Options Indexes MultiViews
     AllowOverride None
     Order allow,deny
     Allow from all
</Directory>
ScriptAlias /cgi-bin/ “/srv/www/cgi-bin/”
<Directory “/srv/www/cgi-bin”>
     AllowOverride None
     Options +ExecCGI -Includes
     Order allow,deny
     Allow from all
</Directory>
<IfModule mod_userdir.c>
     UserDir public_html
     Include /etc/apache2/mod_userdir.conf
</IfModule>
Include /etc/apache2/conf.d/*.conf
Include /etc/apache2/conf.d/apache2-manual?conf

Diese Einstellungen können
später pro virtueller Domaine überschrieben werden. Das Apache2-Konzept ist hier sehr modular.

Einrichtung der virtuellen Domainen
Nun richten wir uns 3 virtuelle Domainen ein. Zwei davon werden zwei speziellen Verzeichnissen zugeordnet; die dritte ersetzt den bisherigen “Default-Server”. Die dritte virtuelle Default-Domaine ist deshalb wichtig und notwendig,

  • weil bei einem “namebased virtual server” zunächst keine Default-Domaine existiert und der Standard-Default-Server keine Wirkung mehr hat und
  • weil man die bisherigen User des Servers nicht dazu zwingen will, ihre Lesezeichen in Ihren Browsern grundlegend zu ändern.

Diese dritte Domaine darf in einer professionell genutzten Umgebung bei der Umstellung nicht vergessen werden.

Für die Umstellung ist zunächst ein Eintrag in der Datei “/etc/apache2/listen.conf” essentiell:

NameVirtualHost 192.168.0.10:80

Nachdem wir das erledigt haben, erstellen wir im Verzeichnis “/etc/apache2/vhosts.d” eine Datei “virtu.conf” für eine virtuelle Domaine “virtu.mydomain.de” mit folgendem Inhalt :

<VirtualHost 192.168.0.10:80>
     ServerAdmin your_admin_name@mydomain.de
     ServerName virtu.mydomain.de
     ServerAlias virtu
     DocumentRoot /srv/www/vitualdomains/virtu
     HostnameLookups Off
     UseCanonicalName Off
     ServerSignature On
     DirectoryIndex index.html index.html.var index.htm index.php index.php5
     <Directory “/srv/www/virtualdomains/virtu”>
         Options Indexes FollowSymLinks
         AllowOverride None
         Order allow,deny
         Allow from all
     </Directory>
</VirtualHost>

Beachten Sie den Eintrag zum “DirectoryIndex” und “ServerAlias”. Letzterer macht die neue Domaine auch über eine Abkürzung (http://virtu) anstelle des voll qualifizierten Domainnamens ansprechbar. Der “DirectoryIndex” spezifiziert, welche Dateien aufgerufen werden sollen, wenn als Http-Adresse nur die Domaine (also das Verzeichnis) angesprochen wird. Diese Vorgabe gilt aber auch für Subverzeichnisse. Einträge aus der Datei “default-server.conf” bleiben weiterhin gültig, soweit sie nicht überschrieben wurden. Eine weitere Domaine kann etwas so aussehen:

<VirtualHost 192.168.0.10:80>
     ServerAdmin your_admin_name@mydomain.de
     ServerName virtual.mydomain.de
     ServerAlias virtual
     DocumentRoot /srv/www/vitualdomains/virtual
     HostnameLookups Off
     UseCanonicalName Off
     ServerSignature On
     DirectoryIndex index.html index.html.var index.htm index.php index.php5
     <Directory “/srv/www/virtualdomains/virtual”>
         Options Indexes FollowSymLinks
         AllowOverride None
         Order allow,deny
         Allow from all
     </Directory>
</VirtualHost>

Abschließend möchten wir noch den Server mit einer Default-Domaine ausstatten, die für alle sonstigen Zwecke aufgerufen wird, und die der ursprünglichen Serverkonfiguration entspricht:

<VirtualHost 192.168.0.10:80>
     DocumentRoot /srv/www/htdocs
  &
nbsp;  DirectoryIndex index.html index.html.var index.htm index.php index.php5
     <Directory “/srv/www/htdocs”>
         Options Indexes FollowSymLinks
         AllowOverride None
         Order allow,deny
         Allow from all
     </Directory>
</VirtualHost>

Man erkennt, dass hier der “ServerName”-Eintrag fehlt !
Bleibt nur noch, auf unserem DNS-Server (oder auf dem Client-Rechner in der “/etc/hosts”-Datei) dafür zu sorgen, dass “virtu.mydomain.de” und “virtual.mydomain.de” im Netzwerk auch unter der Adresse “192.168.0.10” gefunden werden. Danach können wir den Webserver neu starten und erreichen in einem Browser über “http://virtu.mydomain.de” bzw. “http://virtual.mydomain.de” die neuen Domainen. Rufen wir nur “server.mydomain.de” oder “http://192.168.0.10” auf, so erhalten wir diejenigen Seiten, die auch auf dem urssprünglichen Server schon angezeigt wurden.
Viel Spaß mit den neuen Domainen!
Wenn es funktioniert, dann ist es an der Zeit, sich mit weiteren Varianten und Möglichkeiten von virtuellen Domainen auf einem Apache-Server auseinanderzusetzen. Das obige Beispiel war nur eine sehr einfache Lösung zu fester IP-Adresse und einheitlichem Port.

Vertikale <LI>-Abstände im MS IE7 und FF

Hier noch ein Nachtrag zu den letzten Beiträgen in dieser Kategorie:

Den vertikalen Abstand zwischen den LI-Elementen in vertikal orientierten Listen steuert man zumeist mit einer Vorgabe von “margin-top” und/oder “margin-bottom” für das LI-Element. Vergleicht man solche vertikal aufgebaute Listen anschließend bzgl. ihrer Darstellung im MS IE 7 und im Firefox, so fällt einem leider oftmals auf, dass der Internet Explorer um einige Pixel größere Abstände zwischen Listenelementen zeichnet als der FF.

Im Internet findet man hierzu vielfach den Tip mit

< li style =”clear:left; float:left; margin-bottom: …. ” >

zu arbeiten. Wir meinen, dass dies
1) einen künstlichen Missbrauch der float-Anweisung darstellt,
2) unerwünschte Nebenwirkungen haben kann (s. hierzu einen früheren Beitrag in dieser Kategorie)
3) keinesfalls immer hilft, das Problem zu lösen.

Wir empfehlen Ihnen dagegen, zunächst folgende Tipps auszuprobieren, um vertikale Abstände in Listen im FF und MS IE aneinander anzugleichen.

Tipp 1: Besondere Behandlung von Bildern in <LI>-Tags

Man prüfe, ob sich innerhalb der LI-Elemente <IMG>-Tags befinden. In diesem Fall dichtet der MS IE7 grundsätzlich mindestens 1 Pixel zum per CSS vorgegebenen Abstand zwischen den LI-Elementen hinzu. I.d.R. hilft es auch nichts, das <IMG>-Tag in einem <DIV>-Tag zu kapseln. Sehr wohl hilft dagegen aber eine Darstellung des <IMG>-Tags als “Block”-Element, z.B über eine CSS-Vorgabe für die IMGs der betroffenen Liste:

ul#mein_ul li img { display:block; }

Es war für uns ein regelrechtes Schlüsselerlebnis, nach diesem kleinen Trick feststellen zu dürfen, dass plötzlich die vertikalen Abstände zwischen LI-Elementen im MS IE7 und FF gleich wurden.

Tipp 2: Vorgbe von position:relative; vertical-align:top für das <LI>-Tag

Sind unabhängig von Bildern weiterhin unerklärliche Differenzen in den Abständen zwischen FF und MS IE festzustellen, so hilft sehr oft ein Hinzufügen folgender CSS-Vorgaben für das LI-Element:

li { position:relative; vertical-align:top; ….. }

In folgendem Beispiel mussten wir eine Liste mit Bildern unterschiedlicher Höhe formatieren und haben die Tipps 1 und 2 wie folgt kombiniert, um im MS IE und im FF auf gleiche Abstände zwischen den LI-Elementen zu kommen:

ul#img_list { position:relative; width:10.0em; list-style-type:none; margin-left:0.0em; margin-top:0.4em; padding:0.0em; }
ul#img_list li { position:relative; vertical-align:top; margin-top:0.0em; margin-bottom:2.0em; padding:0.0em;line-height:1.6em; min-height:8.0em; }
ul#img_list li img { display:block; }

Tipp 3: Korrekter Abschluss von float-Direktiven im <LI>-Tag

In einem der letzten Beiträge hatte ich diskutiert, dass man innerhalb eines <LI>-Tags durchaus Positionierungen mit float-Direktiven vornehmen kann. Typisch wäre etwa ein Konstruktion der Art

<li>
   <div style=”float:left; …. ” >DIV-Inhalt A</div>
   <div style=”float:left; margin-left:1.0em; … ” >DIV-Inhalt B</div>
   <div style=”float:right; … ” >DIV-Inhalt C</div>
</li>

oder noch Komplexeres. Das Manko am obigen Code ist natürlich, dass die Float-Befehle wieder aufgehoben werden müssen, damit beide Browser das umgebende und die nachfolgenden <LI>-Elemente korrekt und vor allem mit korrekter Höhe aufbauen. Zum “clear” der “float”-Anweisungen kann man folgende <P>-Tag-Anweisung verwenden:

<li>
   <div style=”float:left; …. ” >DIV-Inhalt A</div>
   <div style=”float:left; margin-left:1.0em; … ” >DIV-Inhalt B</div>
   <div style=”float:right; … ” >DIV-Inhalt C</div>
 &
nbsp; <p style=”clear:both; font-size:0px; line-height:0px; margin-top:20px; height:0px;”>&nbsp;</p>
</li>

Hierbei schließt das <P>-Tag nicht nur die “float”-Direktiven ab. Das Tag sebst soll in unserem Beispiel keine Höhe aufweisen, aber einen Abstand unterhalb der DIVs erzeugen (“margin-top” !) und damit auch die Höhe des umgebenden <LI>-Tags beeinflussen. Wir diskutieren diesen sehr allgemeinen Fall; natürlich steht es jedem frei, die margins anders zu setzen.

Essentiell ist hierbei im MS IE7 das “height:0px”. Ohne diese Anweisung wird leider unabhängig von den sonstigen Anweisungen der Schriftzug im MS IE7 mindestens 1px einnehmen.

Für den FF ist ferner die explizite Angabe von &nbsp; essentiell – im besonderen dann, wenn dass <P>-Tag auch noch die Rolle eines vertikalen Abstandshalters mit einem “margin-top:20px;” spielen soll. Die “margin-top”-Anweisung würde bei einem

<p …..> </p>

im FF schlicht ignoriert werden, während der MS IE 7 auch in diesem Fall die “margin-top”-Anweisung beachten würde !

Tipp 3: Bei verschachtelten Listen nach der inneren Liste ein <p>-Tag einfügen

Bei verschachtelten Listen der Art

<ul>
   <li>
      <ul>
      <li>
…..
…..
      </li>
   </ul>
<ul>

behandelt der MS IE 7 z.B. die Kombination von “margin-bottom”-Anweisungen für das letzte innere <LI> mit “margin-bottom”-Anweisungen für das äußere <LI> anders als der FF. Um den Firefox dazu zu zwingen, die LI-Elemente nicht zusammenzuschieben, kann es nützlich sein, im Anschluß an das innere </ul> ein künstliches <P>-Tag mit 0 Ausdehnung einzuführen (ähnlich wie in Tipp 3).

<ul>
   <li>
      <ul>
      <li>
…..
…..
      </li>
   </ul>
   <p style=”font-size:0px; line-height:0px; margin-top:20px; height:0px;”>&nbsp;</p>
<ul>

Tipp 4: Kapseln von Formularelementen in DIVs passender Höhe innerhalb von LI-Elementen mit ausreichender Höhe

Hat man die Abstände zwischen den LI-Elementen standardisiert, so kann es bei Listen mit Formularelementen auch innerhalb eines LI-Elementes zu Höhenunterschieden zwischen dem FF und dem MS IE kommen. Gerade der MS IE dichtet zu Formular-Elementen wie dem INPUT- und dem TEXTAREA-Feld gerne eigene Außenabstände hinzu, die im Ergebnis zu größeren Höhen des LI-Elementes im MS IE 7 im Gegensatz zum Firefox führen können.

Bei Formularelementen innerhalb von Listenelementen lohnt es sich deshalb, die Höhe des LI-Elementes so vorzugeben, dass das Formularelement inkl. einiger Pixel Außenabstand sicher in das LI-Element hineinpasst und das Textarea-Feld oder Input-Element zusätzlich in ein DIV einzubinden. Bei mit PHP dynamisch erzeugten Textarea oder Input-Feldern ist es also notwendig, die Höhe der LI-Elemente beim Generieren der Liste bereits passend zu berechnen und dem LI-Element danach eine hinreichende Höhe per “height”-Anweisung in einem “style”-Attribut mitzugeben.

Ausgangsbasis ist dabei aber immer eine “height”-Vorgabe für die Formularfelder selbst!

Bei Textarea-Elementen sollte man bei der Höhenformatierung eher mit einer CSS-height-Vorgabe anstelle des “row”-Attributs arbeiten, um Höhenwerte im MS IE 7 zu bekommen, die mit denen des FF identisch sind.

Mit Hilfe der Tipps 1 bis 3 haben wir es praktisch immer geschafft, vertikal orientierte Listen so hinzubekommen, dass sie im MS IE und FF bzgl. des (vertikalen) Zwischenraums zwischen den Listenelementen und auch bzgl. der Höhe der Listenelemente identisch aussahen.

Zur Höhe von Listen bei gefloatetem Inhalt

Wegen einer Nachfrage hier noch ein Kommentar zur Höhenberechnung von dynamisch (!) generierten Listen, in denen die Höhe der Listenelemente und ihrer Inhalte (also irgendwelcher Tags innerhalb der <li>-Tags) nicht vorab bekannt sind und variieren können. Dies betrifft indirekt auch den letzten Beitrag in dieser Blog-Kategorie zur Generierung dynamischer Listen aus Datenbank-Sätzen. Dort hatten wir beschrieben, wie man mit Listen und dem Floaten des Inhalts formatierten Output für Datenbank-Abfragen erzeugen kann.

Eine Kollegin hat nun auf Basis des Beitrags ausprobiert, eine solche Liste unbekannter Höhe zu erstellen, bei der innerhalb der <li> mehrere Elemente (u.a. <div>-Elemente) mit “float:left;” positioniert worden waren. Als sie sich Rahmen um die <li> und das <ul>-Tag zeichnen ließ, war sie sehr erschrocken darüber, dass im Firefox der Rahmen des <ul>-Elements auf einen Strich zusammengezogen erschien. Die Höhe des <ul>-Block-Elements erschien also völlig falsch berechnet.

Komischerweise war das Verhalten im MS IE 7 ganz anders: Hier erschien die Border des <ul>-Tags richtig gezeichnet – also die Höhe des <ul>-Elementes aus den Inhalten der <LI>-Tags richtig berechnet. Warum diese große Diskrepanz zwischen den Browsern? Hat Firefox hier eine Macke? Eine Analyse des Codes zeigt dann dagegen, dass sich der MS IE eigentlich falsch verhielt und Firefox im Wesentlichen richtig!

Ein kurzer Blick auf das <li>-Elemente und die zugehörigen CSS-Anweisungen zeigte (verkürzt) Folgendes:

<ul style="width:30.0em;………border: …… ">
    <li style="width:30.0em; clear:left; float:left; border: ….. ; line-height:1.8em; ….">
        <div style="float:left; ….&quot>graphisches Element</div>
        <div style="float:left; ….&quot><p>mehrzeiliger Text unbekannter Höhe</p></div>
    </li>
    <li style="width:30.0em; clear:left; float:left; border: ….. ; line-height:1.8em; ….">
    ……
    ……
</ul>

Die Listenzeilen wurden schön untereinander dargestellt; leider z.T. mit etwas falschen Abständen, sobald mehrzeilige Elemente auftauchten.

Der erste grundsätzliche Fehler liegt hier zunächst einmal in dem überflüssigen und falschen “float:left” für das <li>-Tag. Dass die Listenelemente überhaupt untereinander dargestellt werden, liegt hier nur an der Breitenbegrenzung des <ul>-Elementes!

Eine Elimination der “float”-Anweisung aus dem <li>-Tag ergab denn schon mal als ersten Fortschritt einen vertikal ausgedehnten Bereich für das <ul>-Element.

Leider hatte das <ul>-Element aber immer noch eine falsche Höhe und auch die Abstände zwischen den <li>-Elementen waren immer noch nicht gleichmäßig. Es hatte also den Anschein, dass die Höhe der <li>-Elemente und damit auch die resultierende Summe für das <ul>-Element nach wie vor falsch berechnet wurden – nämlich so, als ob nur die “line-height” relevant wäre.

Hier kommt nun der interessante Punkt:

Eine “float”-Anweisung hebt den gefloateten Bereich aus dem normalen Inhaltsverlauf (Kontext) des umgebenden Elementes heraus ! Man kann das näherungsweise mit dem Verhalten von absolut positionierten Elementen (z.B. DIVs) in ihrem Parent-Tag (z.B. einem mit “position:relative;” positionierten Container-DIV) vergleichen. Legt man für das umgebende Container DIV eine Höhe und Breite fest, so wird diese im Firefox exakt beachtet; die inneren DIVs ragen aber je nach Position und Größe völlig aus dem umgebenden Bereich heraus. Gleiches gilt für den Inhalt von <p>-Tags: Ist dieser zu groß
und ein Text-Umbruch nicht möglich, so ragt der Text im Firefox aus dem umgebenden Block-Element (DIV) heraus. Dies ist vollkommen CSS-konform. (Der alte MS IE 6 verhält sich hier bei P-Tags noch ganz anders – nämlich so, dass er das umgebende DIV-Tag mit dem<P>-Tag ausdehnt.)

Wo liegt also im obigen Beispiel der Fehler? Warum wird die Höhe der <li>-Elemente nicht richtig berechnet? Antwort: Weil die float-Anweisung nicht innerhalb des <li>-Tags wieder aufgehoben wird!

Das Hinzufügen eines Dummy-Elements zum “Clearen” der float-Anweisung innerhalb des <li>-Tags genügt hierfür! Im obigen Beispiel bringt ein zusätzliches <p style="clear:left; ….">-Tag im <li>-Element alles ins Lot:

<ul style="width:30.0em;………border: …… ">
    <li style="width:30.0em; border: ….. ; line-height:1.8em; ….">
        <div style="float:left; ….&quot>graphisches Element</div>
        <div style="float:left; ….&quot><p>mehrzeiliger Text unbekannter Höhe</p></div>
        <p style="clear:left; font-size:1px; line-height:1px; margin:0; "> </p>
    </li>
    ……
    ……
  </ul>

Natürlich wird dann auch die “clear”-Anweisung für das <li>-Element selbst überflüssig!

Merke also: Eine korrekte Höhenberechnungen von Elementen, die gefloateten Inhalt umschließen, setzt ein Aufheben der Float-Anweisung durch ein abschließendes (Dummy-) Element voraus.

Das gilt natürlich auch und vor allem für die im letzten Beitrag dieser Kategorie diskutierten dynamisch generierten Listen über PHP IT- oder ITX-Templates !