GA EP45 Extreme mit 8 GB

Unter Linux lohnt sich ein großer Hauptspeicher, wenn man viel mit einer oder mehreren virtuellen Maschinen arbeitet. Eine unserer neuen Arbeitsstationen basiert auf einem Gigabyte Board, dem “GA EP45 Extreme”. Wir wollten dieses Board mit 8GB Hauptspeicher bestücken und zwar Modulen von Corsair (Dominator PC2-8500 C5 1066 Mhz, 2GB pro Speicherriegel).

Als CPU kam ein Intel Q9550 Quadcore zum Einsatz (2,83 GHz). Die Speicherbänke waren durch 4x 2GB-Speicherriegel voll besetzt. Installiert werden sollte Opensuse 11.1, 64Bit.

Die Dominator-Speicherbausteine von Corsair sollen theoretisch mit einer 5-5-5-15 T2 Taktung bei 2.1V DRAM Spannung mit 1066 MHz laufen. Eine entsprechende Einstellung im BIOS des Boards (man muss das DRAM Profil 2 wählen und die Spannung auf 2.1 Volt hochsetzen) führte bei uns aber trotz mehrstündigen Anläufen und unterschiedlichen BIOS-Einstellungen nicht zum Erfolg. Hier kommt man über das BIOS nicht hinaus – der Versuch, Opensuse zu installieren scheitert umgehend.

Mit RAM-Profil 1 (einer seltsamen Taktung die 800 MHz entspricht) und der Standardspannung von 1.8V kann man zwar eine Installation beginnen. Es ergeben sich aber immer wieder Schwierigkeiten und Instabilitäten schon während der Installation von Opensuse 11.1. Diese Instabilitäten legen dann die graphische Installationsroutinen von Opensuse lahm oder führen zu Abbruch der Installation mit Fehlermeldung. Sehr frustrierend, wenn man nach Installation von 2GB Software schließlich doch havariert!

Die erste wirklich stabile Einstellung mit 8GB war folgende:

Bus 333 MHz. Faktor CPU 8,5. (8+0.5 im Bios)
DRAM: Profile 2 5-5-5-15 bei einem Bus-Faktor von 2.4 ! Dies entspricht einem reduzierten Betrieb mit 800 MHz.
DRAM-Spannung 2.1 Volt (ging aber auch mit 1.9 V).

Damit haben wir uns aber nicht zufrieden gegeben.

Nach ein paar weiteren Versuchen fanden wir nämlich heraus, dass das Board mit nur 4 GB (also nur zwei besetzten Bänken) auch mit Profil 2 und dem Faktor 3.5 für 1066 MHz halbwegs stabil lief. Es funktionierte nur nicht bei Vollbesetzung der Speicherbänke im Dual Channel Mode !

Die Wurzel des Übels lag letztlich in der BIOS -Version F3 des Boards. Ein Update auf die BIOS-Version F7 und später Version F8 brachte endlich das gewünschte Ergebnis:

* Profil 2 für 1066 MHz (Bus-Faktor 3.5)
* DRAM-Spannung 2.06Volt (das Board neigt zu höherer realer Spannung – gemessen wurden bei dieser Einstellung faktische 2.11 Volt !)
* 8 GB Vollbesetzung

und alles voll stabil! Auch nach tagelangem Betrieb von Opensuse 11.1 keine Stabilitätsprobleme. Übrigens bislang auch keine Temperaturprobleme.

Wir freuen uns nun auf unser neues Arbeitsgerät !

Zweites Alpha-Release 64 Bit Flashplayer

Ich habe heute das zweite alpha-Release des 64Bit-Flash-Plugins von Adobe für Linux ausprobiert.

Der größte Fortschritt ist für mich war, dass dieses Plugin nun auch mit Konqueror KDE 4.2 funktioniert !

Ich habe meinen ursprünglichen Beitrag

https://linux-blog.anracom.com/2009/01/26/kurztest-der-64-bit-version-des-flash-plugins-von-adobe/

zum ersten Release abgeändert und so aktualisiert, dass die Installation auch mit dem neuen Release funktioniert.

Getestet habe ich unter aktuellen Versionen von Konqueror, Firefox und Opera (alles 64 Bit unter Opensuse 11.1 mit KDE 4.2 (Factory Repository)). Sieht ganz gut aus !

Weiter so Adobe ! Endlich habt ihr begriffen, dass Innovation über Linux und nicht über Micro-Software läuft ! Dann macht es ja vielleicht in naher Zukunft sogar wieder Spaß, Flash-Applikationen zu entwickeln!

KDE 4.2, Firefox, Checkboxen und Radiobuttons

Ein paar Bekannte haben beim Einsatz von Firefox unter KDE 4.2 das gleiche Problem mit Web-Formularen, das auch ich nach dem Umstieg auf KDE 4 hatte:

Die Checkboxen und Radiobuttons funktionieren optisch im Firefox 3 nicht richtig – zumindest nicht auf einer Default-Opensuse-11.1-Installation, die um KDE 4.2 ergänzt wurde. Man kann Checkboxen z.B. zwar anklicken – danach sieht man aber keinen Haken. Dieser taucht erst wieder auf, wenn man im Formular an anderer Stelle mit der Maus klickt. Ziemlich irritierend, weil man nicht direkt sieht, ob eine Checkbox/Radiobutton nun aktiv ist oder nicht.

Das ist aber kein Firefox-Problem, wie man meinen könnte, sondern ein GTK-Thema. In etlichen Kubuntu-Blogs wird zum gleichen Thema empfohlen, einen vernünftigen GTK-Style über die KDE 4 “Systemeinstellung” zu wählen. Das reicht nach meiner Erfahrung unter Opensuse leider nicht – man benötigt nämlich noch ein paar notwendige Bibliotheken, die nicht in ihrer Gesamtheit installiert sind.

Essentiell bei SUSE sind grundsätzlich die Pakete gtk und gtk-qt-engine – letzteres für KDE. Das korrekte Anzeigen der Checkboxen hängt aber an zusätzlich benötigten GTK2 Bibliotheken. Man benötigt deshalb auch die Pakete “gtk2”, “gtk2-engines”, “gtkhtml2”, “libgtkhtml”, “qtcurve-gtk2”, “qtcurve-kde4” und ggf. für die Einstellung von GTK-Themen “gtk2-themes”, “kde4-kcm_gtk”.

Als GTK-Theme oder Stil habe ich über das KDE 4.2-Konfigurationszentrum
“Systemeinstellungen (system-settings)-> Erscheinungsbild->GTK-Stile und Schriftarten”
übrigens “QtCurve” gewählt. Das ist auch eine notwendige Bedingung für das Beseitigen der Probleme mit den Checkboxen!

Ferner habe ich “KDE-Schriftarten in GTK-Anwendungen verwenden” aktiviert. Das zwar für das Checkboxen-Thema unerheblich, trägt aber zu einem besseren Aussehen bei.

Danach sieht der Firefox ganz ordentlich aus und die Checkboxen in Formularen funktionieren anstandslos.

P.S.: Liste an GTK-relevanten Paketen
Der Vollständigkeit halber hier eine vollständigere Liste von gtk-relevanten Paketen, die bei mir (aus verschiedenen Gründen u.a. Entwickung) auf einer Workstation installiert sind:
glib, gtk, gtk-32bit, gtk2, gtk2-32bit, gtk2-branding-openSUSE, gtk2-devel, gtk2-engines, gtk2-engines-32bit, gtk2-lang, gtk2-theme-openSUSE, gtk2-themes, gtkglext, gtkglext-32bit, gtkhtml2, gtkhtml2-devel, gtkhtml2-lang, gtkmm2, gtkmm2-devel, gtk-qt-engine, gtk-gt-engine-32bit, gtk-sharp2, gtk-sharp2-32bit, gtk-sharp2-32bit, gtksourceview18, gtkspell, gtkstyle, gxine, kde4-kcm_gtk, libgtkhtml, libgtkhtml-32bit, libgtkimageview0, libsexy, libwebkit-1_0-1, perl-Gtk2, phat, python-gtk, python-qt, qtc, qtcurve-gtk2, qtcurve-gtk2-32bit, qtcurve-kde4

———————————————————

Eigene Ergänzung II vom 22.02.2009:
*********
Muss mich nochmal entschuldigen für die Verwirrung, die ich mir selber und evtl. anderen heute durch meine erste heutige Ergänzung (s.u.) bereitet habe. Nach ein wenig Nachdenken und weiteren Checks lässt sich das Checkbox-Problem von Firefox 3.0.6 unter KDE 4.2 (Factory-Repository von Opensuse 11.1) doch beheben:

1) Ich habe bei den letzten Updates einen Fehler begangen und das Paket “qtcurve-kde4” leider aus dem Unstable-Zweig und nicht aus dem Factory-Zweig installiert. Das war eine der Ursachen dafür, dass die oben vorgeschlagene Problemlösung zwischenzeitlich nicht lief (s. meinen Einschub unten). Mit der aktuellen Version von KDE 4.2 aus dem SUSE Factory-Repository und der zugehörigen Version 0.60-2.2 von “qtcurve-kde4” ist alles wieder OK.

2) Ich habe zu meiner Schande zudem vergessen, das Paket “qtcurve-kde4” in den Listen der erforderlichen Pakete oben mit einzufügen. Ohne dieses Paket geht aber gar nichts. Diesen Fehler habe ich nun korrigiert und das Paket oben in fetter Schrift
hervorgehoben.

Ich hoffe, dass ihr das Problem nun unter Berücksichtigung der übrigen Hinweise des originalen Beitrags in den Griff bekommt ! Sorry nochmal – ich hätte gleich sorgfältiger arbeiten müssen.

[
Inzwischen irrelevante Ergänzung I vom 22.02.2009:
*********
Sorry, liebe Leute:
Der obige Artikel zur Lösung des Checkbox-Problems in Firefox stimmt leider nicht mehr. Nach einer weiteren Update Runde mit Firefox (3.0.6) und KDE 4.2 aus dem Factory Repository von SuSE ist das Problem mit den Checkboxen und Radiobuttons von Firefox wieder da – auch wenn man die oben empfohlenen Bibliotheken installiert hat und QtCurve als GTK-Scheme eingestellt hat.
]