KDE 4.2, Firefox, Checkboxen und Radiobuttons

Ein paar Bekannte haben beim Einsatz von Firefox unter KDE 4.2 das gleiche Problem mit Web-Formularen, das auch ich nach dem Umstieg auf KDE 4 hatte:

Die Checkboxen und Radiobuttons funktionieren optisch im Firefox 3 nicht richtig – zumindest nicht auf einer Default-Opensuse-11.1-Installation, die um KDE 4.2 ergänzt wurde. Man kann Checkboxen z.B. zwar anklicken – danach sieht man aber keinen Haken. Dieser taucht erst wieder auf, wenn man im Formular an anderer Stelle mit der Maus klickt. Ziemlich irritierend, weil man nicht direkt sieht, ob eine Checkbox/Radiobutton nun aktiv ist oder nicht.

Das ist aber kein Firefox-Problem, wie man meinen könnte, sondern ein GTK-Thema. In etlichen Kubuntu-Blogs wird zum gleichen Thema empfohlen, einen vernünftigen GTK-Style über die KDE 4 “Systemeinstellung” zu wählen. Das reicht nach meiner Erfahrung unter Opensuse leider nicht – man benötigt nämlich noch ein paar notwendige Bibliotheken, die nicht in ihrer Gesamtheit installiert sind.

Essentiell bei SUSE sind grundsätzlich die Pakete gtk und gtk-qt-engine – letzteres für KDE. Das korrekte Anzeigen der Checkboxen hängt aber an zusätzlich benötigten GTK2 Bibliotheken. Man benötigt deshalb auch die Pakete “gtk2”, “gtk2-engines”, “gtkhtml2”, “libgtkhtml”, “qtcurve-gtk2”, “qtcurve-kde4” und ggf. für die Einstellung von GTK-Themen “gtk2-themes”, “kde4-kcm_gtk”.

Als GTK-Theme oder Stil habe ich über das KDE 4.2-Konfigurationszentrum
“Systemeinstellungen (system-settings)-> Erscheinungsbild->GTK-Stile und Schriftarten”
übrigens “QtCurve” gewählt. Das ist auch eine notwendige Bedingung für das Beseitigen der Probleme mit den Checkboxen!

Ferner habe ich “KDE-Schriftarten in GTK-Anwendungen verwenden” aktiviert. Das zwar für das Checkboxen-Thema unerheblich, trägt aber zu einem besseren Aussehen bei.

Danach sieht der Firefox ganz ordentlich aus und die Checkboxen in Formularen funktionieren anstandslos.

P.S.: Liste an GTK-relevanten Paketen
Der Vollständigkeit halber hier eine vollständigere Liste von gtk-relevanten Paketen, die bei mir (aus verschiedenen Gründen u.a. Entwickung) auf einer Workstation installiert sind:
glib, gtk, gtk-32bit, gtk2, gtk2-32bit, gtk2-branding-openSUSE, gtk2-devel, gtk2-engines, gtk2-engines-32bit, gtk2-lang, gtk2-theme-openSUSE, gtk2-themes, gtkglext, gtkglext-32bit, gtkhtml2, gtkhtml2-devel, gtkhtml2-lang, gtkmm2, gtkmm2-devel, gtk-qt-engine, gtk-gt-engine-32bit, gtk-sharp2, gtk-sharp2-32bit, gtk-sharp2-32bit, gtksourceview18, gtkspell, gtkstyle, gxine, kde4-kcm_gtk, libgtkhtml, libgtkhtml-32bit, libgtkimageview0, libsexy, libwebkit-1_0-1, perl-Gtk2, phat, python-gtk, python-qt, qtc, qtcurve-gtk2, qtcurve-gtk2-32bit, qtcurve-kde4

———————————————————

Eigene Ergänzung II vom 22.02.2009:
*********
Muss mich nochmal entschuldigen für die Verwirrung, die ich mir selber und evtl. anderen heute durch meine erste heutige Ergänzung (s.u.) bereitet habe. Nach ein wenig Nachdenken und weiteren Checks lässt sich das Checkbox-Problem von Firefox 3.0.6 unter KDE 4.2 (Factory-Repository von Opensuse 11.1) doch beheben:

1) Ich habe bei den letzten Updates einen Fehler begangen und das Paket “qtcurve-kde4” leider aus dem Unstable-Zweig und nicht aus dem Factory-Zweig installiert. Das war eine der Ursachen dafür, dass die oben vorgeschlagene Problemlösung zwischenzeitlich nicht lief (s. meinen Einschub unten). Mit der aktuellen Version von KDE 4.2 aus dem SUSE Factory-Repository und der zugehörigen Version 0.60-2.2 von “qtcurve-kde4” ist alles wieder OK.

2) Ich habe zu meiner Schande zudem vergessen, das Paket “qtcurve-kde4” in den Listen der erforderlichen Pakete oben mit einzufügen. Ohne dieses Paket geht aber gar nichts. Diesen Fehler habe ich nun korrigiert und das Paket oben in fetter Schrift
hervorgehoben.

Ich hoffe, dass ihr das Problem nun unter Berücksichtigung der übrigen Hinweise des originalen Beitrags in den Griff bekommt ! Sorry nochmal – ich hätte gleich sorgfältiger arbeiten müssen.

[
Inzwischen irrelevante Ergänzung I vom 22.02.2009:
*********
Sorry, liebe Leute:
Der obige Artikel zur Lösung des Checkbox-Problems in Firefox stimmt leider nicht mehr. Nach einer weiteren Update Runde mit Firefox (3.0.6) und KDE 4.2 aus dem Factory Repository von SuSE ist das Problem mit den Checkboxen und Radiobuttons von Firefox wieder da – auch wenn man die oben empfohlenen Bibliotheken installiert hat und QtCurve als GTK-Scheme eingestellt hat.
]

Opensuse 11.1 – KDE 4.2 Icon-Problem

Nach einem der letzten KDE-Updates (Factory Repository) hatte ich ein Problem mit diversen Icons am Desktop und in der Plasma Taskleiste, die keinem Programm mehr zugeordnet waren. man erkennt die Icons sofort an einem Bit-Bild, der Größe 0 Bit und keinen zurodbaren Rechten. Zudem tauchte ein neuer Default-Ordner für das /home-Verzeichnis am Desktop auf.

Die kritischen Icons liessen sich zwar temporär entfernen, tauchten aber nach eine erneuten Login in die KDE-Oberfläche wieder auf. Gleiches galt für die ungewünschte Ordner-Ansicht. Irgendwie sehr ärgerlich.

Ich konnte das Problem nach vielen anderen entnervenden Versuchen nur auf die brutalst mögliche Art lösen (ich habe nicht herausgefunden, wo die Wurzel des Problems lag und wo bzw. wie sich KDE die “leeren” Icons gemerkt hat):

Ausloggen des betroffenen Users. Umbenennen oder Entfernen des “.kde4”-Ordners des betroffenen Users. Löschen KDE-bezogener temporärer Dateien im /tmp-Verzeichnis. (Eine Idee, welche verzeichnisse betroffen sind erhält man durch einen genaueren Blick in das .kde4-Verz.). Danach neuer Aufruf von KDE4 für den User. SUSE /KDE legt dann einen neuen, sauberen und funktionstüchtigen Desktop an. (geht auch mit root). Danach kann man sich wieder problemlos icons und Plasmoide auf den Desktop oder in die Ordner-Ansicht kopieren.

Nachteil:

Alle früheren KDE 4.2-Einstellungen sind natürlich weg. Aber die Neu-Einrichtung geht mit ein wenig Übung sehr schnell. Hat man das alte “.ked4”-verzeichnis nur umbenannt, kann man in den dortigen Konfigurations-Dateien nachsehen, wenn man was nicht mehr hinbekommt.

Positiv sollte ich erwähnen, dass ich mich inzwischen mit dem “Arbeitsflächen-Ordner” als Organisationsinstrument angefreudet habe.

Erwähnenswert ist auch die rel. große Stabilität des KDE 4.2 Desktops auf der aktuellen “Factory”-Basis von Opensuse 11.1. Läuft auch mit Compiz in der akt. Version aus dem X11:/XGL-Repository bestens zusammen (ich nutze zusätzlich noch das alte “fusion-icon” für den schnellen zugriff auf die Compiz-Konfiguration. Es wird ja langsam mit KDE 4!

Für die lieben Kleinen: etracer und Suse 11.1!

Vorgestern war mal wieder der liebe Michael bei uns zu Gast. Er hatte seine Tochter dabei, der es beim Palavern über die Finanzkrise zunehmend langweiliger wurde. Die Gute wollte dann gern “tuxracer” spielen.

Nun dachte ich mir, das das kein Thema sei. Opensuse 11.1 würde das wohl im Standard-Vorrat der Spiele-Software anbieten. Leider entwickelte sich der Wunsch dann aber doch zu einem Problem(chen):

Zunächst habe ich einfach kein Paket “tuxracer” gefunden. Dann fiel mir ein, dass die Opensource-Variante ja mal in “ppracer” umgetauft wurde. Aber auch damit stellte sich kein Erfolg ein. Also nach “racer” gesucht. Yast bot mir dann “extreme-tuxracer” an. Die Beschreibung passte – also installieren. Das ging fehlerfrei – leider tauchte aber kein entsprechender Eintrag im K-Menü auf.

Also der Versuch von der Konsole: Aber weder “ppracer”, noch “tuxracer”, noch “extrem-tuxracer” brachten einen Erfolg. Peinlich, peinlich – die Sache zog sich in die Länge und Kinderaugen können sehr ungeduldig werden. Schließlich habe ich entnervt find / -name ‘*racer*’ eingetippt.

Für diejenigen Eltern, bei denen es schneller gehen muss: das Spiel wird über das Kommando “/usr/bin/etracer” aufgerufen. Da muss man erstmal draufkommen ! Läuft aber prima unter KDE 4.2 und die Pisten sind teilweise richtig anspruchsvoll. Viel Spaß !

P.S.: Warum der Eintrag im K-Menü nicht automatisch angelegt wird, habe ich nicht erforscht. So wichtig war es mir dann doch nicht und der Eintrag ist schnell von Hand gemacht. Vielleicht sollten sich aber die SUSE-Leute mal darum kümmern – im Interesse des Nachwuchses !