Compiz-Fusion und ein “Kicker”-Problem

Gestern hat sich Deutschland beim “Kicken” gegen Kroatien blamiert. Ein Leiden – fast wie mit Windows – man sieht den Fehlern machtlos zu. Etwas anders bei “Kicker” und Compiz-Fusion unter KDE. Auch da gibt es Probleme im Zusammenspiel; man ist aber nicht zum tatenlosen Leiden verdammt.

Die nachfolgenden Ausführungen gelten für den Fall, dass man die Nvidia-Rendering-Funktionen zur Unterstützung des 3D-Desktops (genauer: des Composite-Managers) und nicht XGL/Compiz verwendet. Hat man den Desktop-Würfel z.B. mit 8 Seiten unter KDE konfiguriert, so gibt es zwei kleine Schwierigkeiten mit der Mini-Anzeige der 8 virtuellen Desktops des Würfels (8 sog. “Viewports”) in der Kicker-Leiste.

  • KDE und Kicker verstehen die neue Konfiguration nicht so, wie sie gemeint ist – nämlich so, dass die 8 Viewports des Würfels die vorherigen virtuellen KDE-Desktops (nehmen wir an, dass seien auch 8 Desktops gewesen) ersetzen sollen. Vielmehr erscheinen 8×8 =64 Minianzeigen von angeblich verfügbaren Desktops im Kicker-Bereich. (Dies ist bei Verwendung von XGL anstelle der Nvidia-Treiber-Funktionen nicht so! Es ist aber verständlich, dass KDE keine Integration für spezielle Funktionalitäten eines spezifischen Herstellers betreibt.)

    Man muss die Anzahl der anzuzeigenden virtuellen KDE-Desktops daher von Hand auf 1 reduzieren, damit nur die 8 Minianzeigen der “Viewports” des 3D-Desktops in der Kicker-Leiste übrigbleiben.

  • Viel ärgerlicher ist, dass alle auf irgendeinem der Viewports geöffneten Fenster in der Minianzeige der Desktops nur auf dem ersten Viewport-Minibildchen erscheinen. Denn Kicker kann das eigentlich besser; Kicker muss dazu aber die Information über die aktuelle Konfiguration neu verarbeite. Es hilft der kurze Wechsel zu einem Terminalfenster und die Eingabe von

    ….> killall kicker
    ….> kicker

    am Prompt. Bitte kein “kicker &” absetzen.

Danach verhält sich die Minianzeige der virtuellen Desktops in der KDE-Kicker-Leiste wie gewünscht und die Freude am 3D-Desktop – einer “Spielerei”, wie meine Frau nicht ganz zu Unrecht meint – ist noch größer.

kicker

Compiz-Fusion – besser als Beryl?

3D-Compiz

Nach dem Verschmelzen des Beryl-Projektes mit Compiz habe ich damals die Version 0.65 von Compiz-Fusion ausprobiert. Ich war eher enttäuscht. Sehr schlecht fand ich den überdeutlichen Tearing Effekt an den vertikalen Seiten von Wobbling-Windows. Die Einstellung zur VBlank-Synchronization, die man im Compiz-Fusion-Einstellungsdialog vornehmen konnte, zeigte in meiner Version leider auch keinerlei Wirkung. Jedenfalls nicht bei Verwendung der nativen Nvidia-Funktionen zur 3D-Deskop Unterstützung.

Das schien mir unter Beryl viel besser gelöst. (Die Methoden zur Synchronisation mit der Vertikalfrequenz der Grafikkarte sind offensichtlich in Beryl und in Compiz verschieden.)

Hinzu kamen danach dann größere Probleme mit dem x86_64_169-Treiber von Nvidia. Ich bin dann für ein paar Monate wieder auf das alte Beryl umgestiegen.

Inzwischen hat sich jedoch an Compiz-Fusion Einiges verbessert und es gibt Positives zu berichten:

  1. Die Option zur Vertikalsynchronization zeigt Wirkung. Der Tearing-Effekt für die Vertikalseiten lässt sich damit deutlich reduzieren. Insgesamt leidet dann jedoch die Performance beim Drehen des Würfels spürbar – im Besonderen dann, wenn mehr als 4 Würfelseiten vorhanden sind. Die Option “Loose-Binding” zeigt dann manchmal positive Wirkung. Die Verhältnisse sind jedenfalls so, dass man damit leben kann.
  2. Mir gefallen der neue Einstellungsdialog und etliche der neuen Optionen inzwischen sehr gut.

Also im Moment lohnt es sich wieder mit dem 3D-Desktop zu spielen, wenn man dafür Zeit erübrigen kann. Ein kleiner Augenschmaus ist das allemal.

Compiz: Fehler mit Nvidia Treiber x86_64_169

Compiz Fusion und Fehler mit Nvidia treiber x86_64_169

Beim Einsatz dieses Treibers kann es je nach Grafikkarte unter Opensuse 10.3 passieren, dass ein Starten von Compiz über das das Compiz-Fusion-Icon dazu führt, dass die Fensterrahmen (window decoration) nicht angezeigt werden.

Dies geschieht ggf. auch dann, wenn alle notwendige Einträge im xorg.conf File vorhanden sind.

Hier helfen:

1) Beibehalten des Nvidia-Treibers -> Starte Compiz über eine Konsole mit “compiz-manager &” . Hier werden dann offenbar sinnvolle Parameter beim Start gewählt, die mit dem Treiber kompatibel sind.
2) Downgrade des Treibers.

Der 169-Treiber ist dennoch interessant. Er erlaubt nämlich eine viel bessere Synchronisierung der OpenGL-Darstellung mit der Vertikalfrequenz des Monitors (Einstellung im Compiz Einstellungsmananger unter dem Punkt “Allgemein”). Dies beseitigt das bemerkenswerte und üble Tearing der Kanten von “wobbling windows”, das mit Compiz-Fusion Einzug gehalten hat.

Es bleibt zu hoffen, dass demnächst ein besseres Treiber erscheint.