Suse 11.3, KDE 4.5, Sound, udev, cdrom

Ich habe zwei DVD-Laufwerke – einen Brenner und ein gewöhnliches DVD/CDROM-Lesegeät. Beides sind SATA-Geräte und erscheinen als folgende Gerätedateien

/dev/sr1 – DVD/CD-ROM Lesegerät
/dev/sr0 – DVD/CD-RW Brenner

Mit dieser Kombination kommen weder Opensuse 11.3 noch KDE 4.5 so richtig klar. Audio-CDs und DVDs werden mit den Default-Einstellungen leider im Brenner – und nur dort – erwartet. Hier also unter : /dev/sr0.

Relevant hierfür sind symbolische Links für “/dev/dvd” oder “/dev/cdrom” , die vom System auf dieses Gerät gesetzt werden. Diese Links werden u.a. von KDE’s KIO-Slave-Prozessen benutzt. In meinem Fall tauchen im Geräte-Verzeichnis “/dev” folgende Einträge auf:

user@mysystem:/dev> dir cd*
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrom -> sr0
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrom1 -> sr1
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrw -> sr0

user@mysystem:/dev> dir dvd*
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvd -> sr0
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvd1 -> sr1
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvdrw -> sr0

Es hilft in einer solchen Situation leider wenig, nur in den KDE-Systemeinstellungen für “Multimedia”-Geräte verschiedene Einstellungen auszuprobieren. KsCD, Amarok und andere Anwendungen reagieren trotzdem falsch bis unterschiedlich.

Ein typisches Problem ist das, dass weder KsCD, Banshee, Kaffeine, Dolphin noch Amarok Audio-CDs in dem nomalerweise benutzten Lesegerät (hier /dev/sr1) erkennen, öffnen und abspielen können. Auch nicht, wenn man in den KDE-Systemeinstellungen /dev/sr1 oder /dev/cdrom1 für Audio-Medien vorgibt. Das ist eines der vielen Ärgernisse im Umgang mit KDE, die man mit den Jahren satt hat. Aber was solls, solange es eine Lösung gibt.

Leider vergesse ich selber immer wieder, was man tun muss, um Schwierigkeiten von vornherein aus dem Wege zu gehen. Daher an dieser Stelle ein kurzer Hinweis auf die relevanten Konfigurationseinstellungen:

Udev-Einstellungen

Unter “/etc/udev” werden permanente Einstellungen für das Udev-System (und damit u.a. auch für die Audio-Wechselmedien-Geräte) hinterlegt. Die relevante Datei ist

/etc/udev/rules.d/70-persistent-cd.rules

Damit meine /dev/sr0 und /dev/sr1-Geräte so zugeordnet werden, dass “/dev/cdrom” und “/dev/dvd” auf das Lesegerät “/dev/sr1″ fallen, müssen die Einstellungen – entgegen dem Default – in meinem Fall wie folgt gesetzt werden:

# CDDVDW_SH-S223F (pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0)
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrom1″, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrw”, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”dvd1″, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-0:0:0:0″, SYMLINK+=”dvdrw”, ENV{GENERATED}=”1″

# DVD-ROM_SH-D163B (pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0)
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0″, SYMLINK+=”cdrom”, ENV{GENERATED}=”1″
SUBSYSTEM==”block”, ENV{ID_CDROM}==”?*”, ENV{ID_PATH}==”pci-0000:00:1f.2-scsi-1:0:0:0″, SYMLINK+=”dvd”, ENV{GENERATED}=”1″

Bei anderen Systemen können die Einstellungen und im Besonderen die SCSI-Ids natürlich etwas anders aussehen.
Wichtig ist, dass das zweite SCSI-Gerät ( hier: … scsi-1:0:0:0) für das Lesegerät beim Symlink auf “cdrom” und “dvd” gesetzt werden. Diese Einstellungen legen die oben genannten symbolischen Links fest, die während der Startphase des Systems im “/dev”-Verzeichnis eingetragen werden.

Hat man diese Einstellungen vorgenommen, sollte man den
Rechner neu booten.

Check der symbolischen Links im “/dev”-Verzeichnis

Nach dem Neubooten sollten folgend Links im /dev-Verzeichnis auftauchen:

user@mysystem::/dev> dir cd*
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrom -> sr1
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrom1 -> sr0
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 cdrw -> sr0

user@mysystem::/dev> dir dvd*
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvd -> sr1
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvd1 -> sr0
lrwxrwxrwx 1 root root 3 9. Jan 15:26 dvdrw -> sr0

KDE-Einstellungen

Unter KDE 4.5 muss man nun die “System-Einstellungen” aufrufen (entweder über das KDE-Menü oder durch Eingabe von “systemsettings” am Prompt der Kommandozeile). Dann wählt man im Bereich “Hardware” den Punkt “Multimedia” und dort dann die Einstellungen für “Audio-CDs”. Hier setzt man beim Punkt

“CD-Gerät angeben” : /dev/cdrom

ein. U.a. Amarok benutzt diese Einstellung, um eingelegte Audio-CDs zum Abspielen bereitzustellen .

Tests mit Dolphin, KSCD, Amarok

Nach den obigen Einstellungen sollte ein Einlegen einer Audio-CD in das normale Lesegerät keine Probleme mehr bereiten. Der Inhalt sollte in Dolphin etwa wie folgt angezeigt werden

audi_600

Amarok sollte die Audie-CD ebenfalls anbieten – ggf. nach etwas Warten für das Auslesen der CD :

amarok_600

KSCD sollte die Audio-CD ebenfalls abspielen:

KSCD_600

Viel Spass nun mit Audio-CDs im richtigen CD/DVD-Lesegerät.

K3b – Crash unter KDE 4.5.2, Opensuse 11.3

Es ist und bleibt schwierig als normaler User an der KDE Front. Immer mal wieder geben beim Wechsel von KDE-Versionen KDE-Key-Applikationen den Geist auf. Jüngstes Beispiel KDE 4.5.2, Qt4.7 und K3b (Version 2.0.1):

K3b ist aus meiner eine Säule im KDE-Applikationskatalog. Hier ist es im Moment leider nicht mehr möglich, den Dialog für die “Einstellungen” aufzurufen. Das Programm “crasht” dann.

Ergänzung 24.10.2010 zur Präzisierung: Es erscheinen bei mir zwar keine Crash-Fehlermeldungen (DrKonqi). Die Applikation “verschwindet” einfach vom Schirm und aus der Processliste.

Aber: Eine Analyse mit gdb zeigt einen “Segmentation Fault” an. Der Genauigkeit halber sollte ich auch anmerken, dass dieser Befund für Opensuse 11.3 mit den aktuellen RPMs aus dem KDE Factory-Repository gilt. In Opensuse’s “Release”-Factory für KDE 4.5.2 ist Qt 4.6 enthalten. Möglicherweise läuft K3B dort besser.

Somit ist u.a. eine Einstellung der Qualitätsstufen für das CD-Ripping (und der zugehörigen Codecs/Kompressionsverfahren) nicht mehr möglich. Auch Spezialeinstellungen für das Brennen fallen weg. Für den Anwender ist K3b damit nicht mehr an bestimmte Situationen anpassbar.

Im Internet gibt es für ältere KDE-Versionen Meldungen, dass die Version 2.0.1 das (oder ein ähnliches) Problem beheben würde. Dies ist für KDE 4.5.2 und Qt 4.7 wohl nicht mehr der Fall. Dass Probleme mit dem Dialog für Einstellungen schon älter sind und immer wieder mal auftreten, kann man den Links weiter unten entnehmen.

Ich frage mich deshalb, wie die KDE-Entwickler – oder natürlich auch die Verantwortlichen bei den Distributoren – bei KDE-Versionssprüngen testen. Ob es Tests quer über die Anwendungen gibt, die ein User typischerweise im Einsatz hat? Für den End-User zählt ja letztlich immer das Zusammenspiel von GUI und (!) den Applikationen. Diese Binsenwahrheit scheint mir im KDE-Entwicklungsprozess oder aber beim Einbau in die Distributionen des öfteren aus dem Blickwinkel verloren zu gehen. Schade eigentlich. Denn das generiert vor allem Test-Arbeit bei denjenigen, die über Upgrades in einer Produktiv-Umgebung entscheiden müssen.

Im Moment weiche ich persönlich auf bzgl. des CD-Rippens auf Asunder (ein einfach zu bedienendes Programm) und beim Brennen auf Brasero aus. Zudem warte ich natürlich mit dem Upgrade von KDE 4.5.1 auf KDE 4.5.2 auf anderen PCs als meinem persönlichen …. Wie so oft bei KDE ….

Links

http://www.pclinuxos.com/forum/index.php/topic,78925.0/prev_next,next.html#top

https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=238819
https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=232691
https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=253567

Nachtrag 03.12.2010 : Unter KDE 4.6 Beta geht es wieder !
Nach einem Wechsel auf KDE 4.6 Beta, Qt 4.7.1 – den ich für den produktiven Einsatz allerdings noch nicht anraten würde (s. sep. Blogbeitrag) – lässt sich K3b wieder crashfrei aufrufen. Auch das K3b Konfigurationsmenü ist wieder bedienbar. Für Opensuse 11.3 muss man sich dafür aus dem KDE-Factory-Repository bedienen. Die K3b-Version funktioniert wieder ab dem RPM “k3b-2.0.1-44.1”.
Zu erwähnen ist noch, dass das aktuelle K3b von den Packman Repositories (2.0.1-1.pm.2.26) unter Opensuse 11.3 und KDE 4.5/4.6 Beta und Qt 4.7 nicht funktioniert.

Amarok 2 – Abstürze beim Abspielen von CDs

Nun hatte ich nach dem letzten Blog-Eintrag eigentlich wieder was Positives aus dem Linux-Alltag berichten wollen. Aber der Amarok-Absturz, den ich im letzten Blog-Artikel erwähnt hatte, ist zu “schön”, um das hier nicht anzubringen.

Bekanntermaßen halte ich von Amarok 2 im Gegensatz zur alten 1.4 Version nicht viel. Dennoch habe ich mich schon ein wenig gefreut, als der Equalizer vor einiger Zeit wieder auftauchte und manche Leute der MP3-Generation gemerkt haben, dass man doch hin und wieder mal gerne auch eine CD unter Amarok abspielen möchte. Ja, ich fand das eigentlich richtig gut, als ab einer der letzten Versionen Amarok 2 doch tatsächlich CDs erkannte und abspielen wollte. Ich habe sogar extra einen Freund angerufen, als ich das entdeckte …

Die Freude hielt halt mal wieder nicht lange. Denn leider stürzt Amarok 2.3.0 beim Abspielen von CDs oft und unmotiviert ab, während Amarok 1.4.10 bei denselben CDs keinerlei Zicken macht.

Ein solcher Absturz geschah gerade während des Schreibens des letzten Bog-Beitrags. Lustig waren dann aber auch die Absturz-Meldungen. Zunächst erschien das übliche KDE-Absturzfenster. Das allein ist sehenswert.

amarok_bug_1

Der schöne Hinweis auf Deutsch zur Nutzlosigkeit der Felermeldungen wird hier gepaart mit einer norwegischen Erläuterung dafür, was man tun muss, um bessere Fehlermeldungen zu erzeugen.

Nun frage ich mich natürlich, warum Teile des Textes in Norwegisch erscheinen. Es wird doch wohl hoffentlich nichts damit zu tun haben, dass ich mehrere Sprachen in den “System-Settings” eingerichtet habe, um automatische Fehlersuchen auch in norwegischen Texten durchführen zu können (s. den vorletzten Blog-Eintrag)? Ich mag gar nicht darüber nachdenken. Außerdem verstehe ich ja Norwegisch. Also versuche ich, durch Druck auf den Button “Debug-Symbole installieren” den Amarok-Entwicklern zu mehr Informationen zu verhelfen. Dann kam folgende Meldung:

amamrok Bug 3

Jetzt natürlich auf Englisch. Und irgendwie habe ich aufgrund der Meldung den berechtigten Eindruck, ich müsse nun selber herausfinden, was ich an Debug-Software für Amarok 2 aus welchem Repository dieser Welt installieren muss. Das demotiviert – und meine Zeit ist begrenzt. Und CD-Abspielen ist ja unter Amarok 1.4 auch unter KDE 4 einwandfrei möglich. Also gebe ich auf und blogge lieber ….

Dennoch: Wenn es noch etwas benötigt hätte, um das zu unterstreichen, was ich im letzten Blog-Eintrag zum generellen Status des KDE4-Anwenders als Beta-Tester gesagt habe, dann war es dieser Amarok-Absturz.

Ich habe Amarok 2 dann übrigens doch nochmal gestartet – denn ein Absturz beim CD-Abspielen läßt sich ja über kurz oder lang reproduzieren. Das Lustige war, dass der Absturz schon am Ende vom ersten ausgewählten Song auf der CD kam. Normalerweise dauert das länger. Aber diesmal kam dann auch die KDE-Absturzmeldung nur kurz – ca. 1,5 Sekunden – und verschwand dann wie von Zauberhand von selbst. Offenbar will die KDE-Welt wirklich keine Fehlermeldungen mehr von mir haben … Auch recht …

Ach, ich liebe Amarok 1.4! Zur Beruhigung meiner Nerven höre ich nun dieselbe CD, bei der Amarok 2 zusammenbricht, seit ca. 70 Minuten ohne jeden Fehler oder Absturz mit der 1.4er-Version an. Was nutzt einem die schöne neue Welt unter KDE4, wenn die zugehörigen Applikationen zwar bunt sind, aber die Funktionalität, die schon mal zur vollen Zufriedenheit da war, entweder nicht mehr vorhanden ist oder schlicht und einfach nicht funktioniert?

Und was nutzen Absturzbotschaften, mit denen ein normaler User nicht mehr umgehen kann, ohne viel Zeit zu investieren? KDE – quo vadis ?