KDE 4.1 – digitales Problemchen mit KsCD

Beim Ausprobieren von KDE 4.1.2 und seiner Komponenten stößt man schnell auf das Problem, dass die digitale Extraktion von Audio CDs nicht funktioniert.

Fehlermeldung: Keine CD
Das Programm meldet nach Umstellung des Flags “Digitale Wiedergabe nutzen” unter dem Konfigurationspunkt “Extras”, dass keine CD vorhanden sei. Und dies obwohl einen Augenblick zuvor die CD bei analoger Wiedergabe im gleichen Laufwerk noch erkannt worden war! Man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob man überhaupt Audio CDs mit digitaler Datenübertragung abspielen kann.

Beruhigt werde ich dadurch, dass ich man einfach mal “xmms”, “amorak” oder “kaffeine” ausprobiere – dort funktioniert die Wiedergabe nämlich, wenn als zugehöriges Backend “xine” eingestellt ist. (Das ist mein persönlicher Default.)

Lösung: Xine als Backend für KDE 4.1 “Phonon”
Also interessiere ich mich dafür, welches Backend eigentlich für den Sound unter dem aktuellen KDE4.1 verwendet wird. Die zugehörige Info finde ich nach etwas Forschungsarbeit unter dem KDE-Hauptmenüpunkt:

“Configure Desktop->Systemverwaltung->Sound->Backend”.

Dort ist das aktuelle Backend für das vielgerühmte “Phonon”-System eingetragen. Phonon wird standardmäßig von allen KDE-Applikationen – so auch KsCD – genutzt. Das Default-Backend ist “Gstreamer”. Leider hat das aktuelle Gstreamer ein Problem mit der digitalen Extraktion, wie einem eine entspr. Recherche im Internet zeigt.

Auf der Suche nach anderen Backends wird man aber schnell fündig: Es gibt bereits ein “phonon-xine”-Backend ! Das zugehörige rpm ist bei Opensuse schon dabei. Nach der Installation taucht dann tatsächlich “Xine” in der Liste der mögl. Backends für Phonon auf.

Wählt man nun “Xine”, so funktioniert danach auch die die digitale Extraktion aus Audio CDs mit KsCD ! Ich wünsche viel Spaß beim Musikhören unter Linux und KDE 4.1!

P.S.: Ich verwende dazu in der Regel “amarok” – auch für Audio CDs ! Das Erlebnis mit KsCD kam nur vom Herumprobieren !

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KDE 4.1.2 – erster Eindruck zur Einsetzbarkeit

Seit 3 Tagen aber ich nun produktiv unter KDE 4.1 auf einem Opensuse 10.3 System. Dabei habe ich regelmäßig Openoffice, den KDE4 PIM Kontact, Dolphin, Konqueror, SmB4K, K3b, Terminals und VMware mit Windows XP eingesetzt. Im Hintergrund werkeln je nach Lust und Laune Compiz/Emerald und Amarok.

Mein Fazit ist:

Trotz immer noch vorhandener Fehler, Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten können Neugierige den Umstieg langsam wagen. Funktional bringt es zwar nichts und spürbar schneller scheint mir KDE4 auch nicht zu sein. Aber das Design ist sehr ansprechend, und man spürt an allen Ecken und Enden, dass sich KDE 4 zu etwas Großem mausern wird – ganz im Gegensatz zu MS Vista.

Richtig gut finde ich die neue Version von Kontact und die erweiterten Möglicheiten bzgl. des Journals, der Notizbücher und der Popup Notes. Das Teil macht jetzt richtig Freude und die neuen Tools sind wirklich nützlich. Allein deswegen lohnt sich der Umstieg – zumal die aktuelle 3.5.10-Version richtige Bugs im Zusammenspiel mit OX5 hat.

Aber es läuft bei weiten noch nicht alles so oder vergleichbar, wie man das von KDE 3.5.10 gewohnt war.

Daher auch der Rat : Installiert KDE 4.1 lieber parallel zu KDE 3.5. Die SUSE RPMs machen einem das grundsätzlich leicht – auch wenn man bei der einen oder anderen Applikation dann auch unter KDE 4.1 letztlich doch wieder zur KDE 3-Version zurückgeht. Schön ist an KDE 4.1 nämlich auch, dass man bei vielen Applikationen die Möglichkeit hat, auch die alte Version von KDE 3.5 zu starten.